|
Am frühen Vormittag wird die Marella Gorge ausführlich fotografisch dokumentiert.
Es ist phantastisch schön hier, obwohl auch diese Schlucht jetzt in der Dry Season
nur wenig Wasser führt.
Die Einfahrt zur Marella Gorge von der Duncan Road ist ein unscheinbarer Pfad,
der in keiner Weise gekennzeichnet ist und daher schwierig zu finden ist. Bei der
Rückfahrt nach Halls Creek messe ich die Distanz entlang der Duncan Road mit dem
Kilometerzähler des Autos. Das Messergebnis, 147km, könnte eine nützliche Information
für andere Outback-Fans sein, die die Marella Gorge besuchen wollen.
Nach dem Auftanken in Halls Creek und der obligaten Mittags-Kaffeepause fahren wir
die Tanami Road bis zum Wolfe Meteorite Crater. Bei enormer Hitze
überwinden wir den steilen Anstieg auf den Kraterwall. Auf der Innenseite geht es
noch steiler hinab zum Kraterboden. Ein schmaler Pfad führt ins Zentrum. Leider
sind die
Mulla Mulla schon verblüht.
Am nahe gelegenen Busch-Campingplatz bereiten wir uns auf die Übernachtung vor.
Außer uns ist nur ein junger Australier aus Broome hier. Er ist zur Arbeit in einer
der großen Goldminen in der Tanami unterwegs. Der Versuch, nach Sonnenuntergang
die letzten Fotos am Computer zu betrachten, scheitert an den Schwärmen von winzigen
Käfern, die vom Licht des Bildschirms angezogen werden.
|
|
|
Die letzte Nacht ermöglichte wegen der enormen Hitze nur wenig Schlaf. Nach Sonnenuntergang
hatte es immer noch 34°.
Mo.10.: Heute steht die lange Fahrt über die Tanami Road am Programm. Vom
Wolfe Meteorite Crater bis zum Tillmouth Well Roadhouse, wo die nächste Übernachtung
geplant ist, sind es 756km, hauptsächlich Gravel Road. Die Temperatur ist über 40°
im Schatten, den es hier aber nicht wirklich gibt. In der Aborigines Community Billuna
wird der Tank aufgefüllt. Die Prozedur ist etwas kompliziert: Man zahlt im Store
100$ im Voraus und bekommt ein Plastikkärtchen mit einer Nummer darauf. An der vergitterten
Tanksäule ist ein Apparat mit Display und Tastatur. Man steckt die Karte in den
Schlitz, tippt "1" für Diesel und dann "100" für die Treibstoffmenge
in Dollars, dann kann getankt werden. Bei $85,10 ist der Tank voll. Letzter Schritt:
Karte zurück in den Store bringen. Ich bekomme 20$ retour. Die 5$ waren Einsatz
für die Karte. Cents werden ignoriert. Auf der weiteren Strecke ist nicht viel los.
Man fährt an den zwei großen Goldminen, Tanami und Granites, vorbei. Man sieht nichts
von den Minen selbst, da sie durch Erdwälle entlang der Straße abgeschirmt sind.
Das Rabbit Flat Roadhose wurde im Dez. 2010 geschlossen. Die Tanami-Halbwüste ist
landschaftlich sehr schön. Am Straßenrand blühen überall die
Desert Roses. Während
der Kaffeepause in einem kleinen Hain messe ich 47,8°! Die Aborigines Community
Yuendumu können wir links liegen lassen, da der Dieselvorrat locker bis Tillmouth
Well reicht. Von Billuna bis Tillmouth Well hat der Challenger 110 Liter
Diesel verbrannt. Die Temperatur ist überraschender Weise recht angenehm. Die Dusche
nach dem Buschcamping und der langen Fahrt ist ein besonderer Genuss. Bei Sonnenuntergang
essen wir unser selbst gekochtes "Australien Camper Stew" (ich nenne das
so), das ist ein Eintopf mit geschnetzeltem Rindfleisch und Süßkartoffeln, gut gewürzt
(Salz, Kräuterpaste und Sojasoße).
Di.11.: Von Tillmouth Well bis Alice Springs sind es nur noch 170km. In Alice Springs
kehren wir am bewährten Campingplatz am Larapinta Drive ein. Wäsche waschen ist
angesagt. Das WIFI ist seit unserem letzten Besuch leistungsfähiger geworden und
für Kurzzeitcamper sogar kostenlos. Zum Dinner gibt es Barramundi und Shiraz dazu.
Gegen Vorweisen des Bump Door Key kann man im Office pro Person und Tag entweder
ein Sixpack Bier, oder eine Flasche Wein kaufen.
|
|
|
Trotz der enormen Tageshitze war es nachts so kühl, dass man sich extra zudecken
musste. Das war eine angenehme Überraschung.
Am Campingplatz ist das Kaninchen, das wir schon 2012 hier gefüttert hatten, wieder
da und wird von Elfi ausgiebig mit Karotten, Äpfelspalten und Müsli versorgt.
Der heutige Tag ist der Erkundung der East MacDonnel Ranges gewidmet. Die
Emelie Gorge und die Jesse Gorge sind knochentrocken. Sehenswert ist der Corroboree
Rock, ein Ritualplatz der Aborigines. Die Trephina Gorge ist spektakulär schön,
aber ebenfalls total trocken. Eigentlich wollten wir zum Ruby Gap, brechen die lange
4WD-Fahrt aber ab, weil es schon zu spät ist. Die Granate müssen halt dort liegen
bleiben. Das Ruby Gap müsste eigentlich Garnet Gap heißen. Die Granate (Garnets)
wurden von den Entdeckern fälschlich für Rubine gehalten.
|
|
|
Do.13.: Wir fahren 116km am Larapinta Drive von Alice Springs nach Hermannsburg.
Das ist eine Aboriginessiedlung nördlich vom Finke National Park. Wir besichtigen
"Old Hermannsburg", eine Art Museumspark. Hier kann man sehen, wie man
früher (19. Jahrhundert) in der Missionsstation gelebt und gearbeitet hat. Im Teehaus kann man zum Kaffee
Apfelstrudel bestellen. Von Hermannsburg führt eine 21km lange Piste entlang des
Finke Rivers nach Süden bis in das Palm Valley. Man fährt meist über Schotter
und Sand direkt im trockenen Bereich des Flussbettes. Der Finke River ist angeblich
der älteste Fluss der Welt. In regenreichen Jahren muss man häufig den Fluss im
Wasser durchqueren und sogar entlang des Flusslaufes im Wasser fahren. Heuer ist
es allerdings sehr trocken. Nur einige kleine Pools sind noch zu sehen. In der Wet
Season kann der Wasserstand 4m erreichen, was zur Folge hat, dass danach die Piste
neu erstellt werden muss. Die letzten 4km, vom Campingplatz durch die Cycade Gorge
zum Palm Valley, sind ein echt anspruchsvoller 4WD-Track. Zum Wandern ist es uns
zu heiß, die Temperatur liegt deutlich über 40° im Schatten.
Wir stellen uns auf den Campingplatz und relaxen den Rest des Nachmittags.
Fr.14.: Wir wollten eigentlich im Freien auf einer der Holzprietschen schlafen.
Aber schon bald zogen dunkle Wolken über den Himmel. Heftige Windböen und Regen
hatten uns veranlasst, die Nacht doch lieber im Auto zu verbringen.
Wir fahren zurück nach Hermannsburg. Die Piste zum Boggy Hole, die wir schon
2004 gefahren sind, ist mittlerweile gesperrt. Die Idee, Das Boggy Hole über die neue Piste
zu besuchen, wird verworfen. Der Officer an der Tankstelle meinte, dass sie extrem
rauh und sandig sei. Mit der Erinnerung an die Erlebnisse von 2004 vergeht mir schnell
die Lust auf diese Tour. Ich kaufe die Permits für den Mareenie Loop. D.i. eine
Gravel Road, die von Hermannsburg in einer weiten Schleife bis zum Kings Canyon
Resort im Watarrka National Park führt. Bis dahin sind es ca. 200km. Der Zustand
der Straße ist gut, so dass man bis zu 100km/h fahren kann. Unterwegs machen wir
einen Abstecher in das
Gosse Bluff, d.i. ein ringförmiges Gebirge, das durch
einen Meteoriteneinschlag gebildet wurde.
Wir checken im Kings Canyon Resort ein und stehen um 2 p.m. am Campingplatz. Das
Wetter ist schlechter geworden, es ist stark bewölkt und sieht nach aufziehendem
Regen aus. Wir wollen aber trotzdem noch heute den Rundgang am Kings Canyon machen.
Beim Herunterziehen des Daches klemmt es plötzlich. Ich stelle fest, dass die seitliche
Federspange verbogen ist und ein Bolzen gebrochen ist. Unser "Schlafgemach"
ist unbrauchbar geworden! Nach einem Telefonat mit Britz in Alice Springs ist die
Situation wie folgt: Wir müssen das Auto im 400km entfernten Alice Springs reparieren
lassen. Man stellt einen Mechaniker bis 7:30 p.m. in Bereitschaft. Wir nehmen die
Ernest Giles Road als Abkürzung, wodurch die Gesamtstrecke um etwa 120km kürzer
wird. Um 06:15 p.m. stehen wir vor dem geschlossenen Tor bei Britz und es regnet.
Wir warten und essen ein paar Weckerl mit Schinken und Käse. Kurz nach 7 Uhr kommt
schließlich der Mechaniker. Er repariert den
Schaden zügig und tauscht gleich noch
eine weitere Federspange aus, die auch schon merklich verbogen war. Bei der Gelegenheit
wird gleich der verlorene Deckel vom Wassertank ersetzt und ein neuer Campingstuhl
gegen den zerbrochenen getauscht.
Der Mechaniker meint, dass man hier den Regen lieben würde. Der heutige sei der
erste seit 6 Monaten.
Schließlich stehen wir um 9 p.m. - "spät nachts" - im Regen vor dem Tor
zum Stuart Caravan Park am Larapinta Drive. Ich erreiche einen Officer per Telefon,
der dann promt erscheint und das Tor öffnet. Der Regen hat aufgehört, es ist angenehm
kühl. |
|
|
Sa.15.: Heute gehen wir in Alice Springs in der Todd Mall einfaufen. Wir
hatten unserer knapp drei Jahre alten Enkeltochter ein Didgeridoo versprochen.
Es muss rot sein und ein Känguru muss darauf gemalt sein. Ich bin sehr skeptisch
und meine, wir hätten uns nicht so spezif in der Todd Mall einfaufen. Wir
hatten unserer knapp drei Jahre alten Enkeltochter ein Didgeridoo versprochen.
Es muss rot sein und ein Känguru muss darauf gemalt sein. Ich bin sehr skeptisch
und meine, wir hätten uns nicht so spezifisch festlegen sollen. Doch, wie ein
Wunder, im 1. Laden das 1. Didgeridoo erfüllt in Größe und Bemalung exakt der
Spezifikation. Wir suchen noch andere Spezialläden ab, finden aber kein
weiteres. Also, zurück zum 1. Laden und kaufen! In der Aboriginal Arts Gallery
finden wir vier kleine quadratische Bilder, die an den freien Wandplatz in der
Küche passen sollten. Wir trinken noch zwei Smoothies in einem Straßenlokal,
dann fahren wir zurück zum Campingplatz. Es sind noch die Standardprozeduren,
wie beispielsweise Akkus aufladen, zu erledigen. Übrigens, an der Wand der
Camperküche sind Wandgemälde in bemerkenswertem Stil von
Tommy Crow.
Es beginnt wieder zu regnen.
So.16.: Es hat die ganze Nacht und auch noch am Vormittag geregnet.
Da der Gaskocher am Auto außen ausziehbar angebracht ist, fällt heute das Frühstücksei aus.
Wasser für Kaffe und Tee können wir elektrisch erhitzen. Nachdem alles - trocken oder feucht - im
Auto verstaut ist, starten wir in Richtung Uluru.
Die geplante Buschcampingnacht beim Chambers Pillar fällt aus, weil die regennassen
Gravel Roads am Rande der Simpson Desert nicht empfehlenswert sind.
Die ca. 450km - Stuart Highway nach Süden bis Erldunda,
dann Lasseter Higway nach Westen - legen wir bis Mitte Nachmittag zurück und buchen
gleich zwei Übernachtungen im Campingplatz in Yulara.
Das Wetter ist kühl, ca 25° und bewölkt. |
|
[zurück zum Kalender 2014]
|