Route: |
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28.10.
- 29.10.2006: |
Flug Wien
>> Sydney
>> Cairns |
30.10. - 12.11.2006: |
Cairns
>> Cape York
>>
Cairns |
12.11.2006: |
Flug Cairns >>
Perth |
13.11. - 29.11.2006: |
Perth
>> Pilbara
>> Albany
>> Perth |
29.11.2006: |
Flug Perth >>
Canberra |
30.11. - 01.12.2006: |
Canberra |
02.12.2006: |
Flug Sydney >>
Wien |
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Tagesnotizen: |
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Ja, wir sind schon wieder unterwegs nach Australien.
Diesmal ist die Fliegerei etwas komplizierter und dauert auch länger, fast 29
Stunden. Um 17:45 geht’s los in Wien, mit Austrian nach Frankfurt; 2 Stunden
Aufenthalt, dann mit Quantas nach Singapur; 4 Stunden Aufenthalt und schließlich
wieder mit Quantas über Darwin nach Cairns, wo wir um 08:30 lokaler Zeit
ankommen. Bei der Passkontrolle werden wir eigenartig genau nach unseren Zielen
befragt. Unsere Angabe, dass wir nur in der Gegend herum fahren und die Natur
genießen wollen, hat zur Folge, dass unser gesamtes Gepäck genauestens überprüft
wird. Am Ende der Prozedur erfahren wir von dem Kontrolleur, warum das alles: Es
gibt in letzter Zeit immer öfter „Sammler“, die Vögel und sonst was fangen und
mitnehmen. Er war aber letztendlich davon überzeugt, dass wir harmlos wären. Den
Kaffee, den er entdeckt hatte, müssen wir deklarieren, hatte es doch glatt
vergessen zu tun. Meine Postkarten-Collagen „Ich im Wasser und Croc im
Hintergrund“ ( siehe: 1,
2 ) hatten ihm gefallen.
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Gleich nach der Landung in gut schlafen. Das ist immer so, man braucht schon ein paar Tage, um sich an
die spartanische Lebensweise zu gewöhnen. |
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Nach einem ausgiebigen
Frühstück fahren wir von Lake Placid über Mossman und Daintree zum
Cape Tribulation. Der Daintree River wird per Fähre überquert,
kostet hin-und-retour A$ 16,-Die Gegend hat sich
seit 1997 ziemlich verändert, die Straße wurde weiter ausgebaut, alles mehr
und mehr für den Tourismus erschlossen. Dementsprechend war auch der Verkehr
ziemlich dicht. Wir wandern in der Cape Tribulation–Bucht mit unserer
Fotoausrüstung herum und schießen einige – hoffentlich tolle – Aufnahmen.
Draußen im Meer (Pazifik) sieht man das Riff (Great Barrier Reef), der Strand
ist von Regenwald gesäumt. Riesige Gummibäume, Eukalypten und Kokospalmen
stehen da. Die Gummibäume blühen mit weißen Rispen und tragen grüne,
walnussgroße kugelförmige Früchte. |
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Das Wetter ist abwechselnd
sonnig und bewölkt, es ist aber soweit ok, sodass der Weiterfahrt Richtung
Norden nichts im Wege steht. Um ca. 15:00 beschließen wir, nach Cooktown
aufzubrechen. Es sind etwa 160 km Gravel Road durch gebirgige
Regenwald-Landschaft. In Wujal Wujal, einer Aborigines-Siedlung, überqueren
wir den Bloomfield River, wobei eine vielköpfige Kinderschar uns begleitet.
„Abends“ um 18:30 erreichen wir Cooktown und kehren im Cooktown
Caravan Park zur 2. Übernachtung ein.
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Frühstück, wie gewohnt, und
dann 300 km über die Developmental Road nach Norden. Es ist eine breite
Gravel Road, ich kann meist zwischen 80 und 100 km/h schnell fahren. Am
Lakefield National Park fahren wir vorbei, den heben wir uns für die
Rückfahrt auf. Wir wollen möglichst direkt das „Tip“ (d.i. der nördlichste
Punkt des Kontinents, das „Top End“ namens Patinka) ansteuern, damit wir
über die Straßenverhältnisse und Fahrzeiten Bescheid wissen. Die Landschaft
ist ziemlich eintönig, niedriger Eukalyptuswald, Termitenbauten. Die Straße
geht über 100 km total geradeaus. |
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Elfi geht’s nicht gut. Sie
hat wohl eine Darminfektion mitgebracht.
Musgrave ist
ein Nest, hat aber einen eigenen Flughafen. Das ist für solche abgelegenen
Regionen wichtig für die medizinische Versorgung. Wir erreichen Coen
um 18:00, tanken und stellen uns auf den sehr bescheidenen Campingplatz zur
Übernachtung. |
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Bevor wir uns ausgiebiges
Sightseeing auf der Cape York Peninsula genehmigen, wollen wir wissen,
wie lange die Fahrt bis zum Top End dauert. Deshalb fahren wir die
Strecke Coen-Bamanga – fast 500 km – in einem Zuge durch. Die direkte
Route über die Old Telegraph Road wäre kürzer, aber zu abenteuerlich
wegen der gefährlichen Flussdurchquerungen. Ich musste bei Britz sogar
unterschreiben, dass ich sie nicht benützen würde, andernfalls hätten wir
keinen Versicherungsschutz. Die Alternative sind die Southern und
Northern Bypass Road. Hier geht’s die meiste Zeit recht flott dahin mit
bis zu 100 km/h. Einige wenige Stellen sind unangenehm, weil sandig. Ich
bin ja noch vom Flussbett des Finke River (2004) traumatisiert und daher
über Sand sehr vorsichtig. Wir kommen gut voran. Ich bin direkt
ein bisschen enttäuscht, dass es so wenige Flussdurchquerungen gibt, die
ja immer eine aufregende Abwechslung bieten.
Doch eine größere gibt es noch:
50 km vor Bamanga werden wir
per Fähre und A$ 87,- über den Jardain River gebracht. Toller Preis im
Vergleich zu den 16 Dollars am Daintree River. Aber hier oben kann man’s
verlangen, es kehrt sicherlich niemand so kurz vor dem Ziel wegen des
Fährenpreises um.
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Um 18:00 erreichen wir den Campingplatz am Strand der
Punsand Bay. Von da sind es nur noch ein paar km bis Pajinka. Wir
genießen die Dusche und braten uns Würstel zum Abendessen. Nach einer
Flasche Merlot gehen wir schlafen. Die Nachttemperatur ist angenehm, ca. 25°. |
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Nachdem die Sauerei vom
Vorabend beseitigt ist und wir gefrühstückt haben, fahren wir eine Abkürzung
durch den Regenwald in Richtung Pajinka. Diese Route erweist sich als echte
4WD-Herausforderung. Wir kommen aber heil durch. Die auf der Karte
eingezeichnete Camping Area wurde offenbar aufgelassen, alles verfallen und
verdreckt, vom Dschungel überwachsen. Im Wald stehen unzählige Bungalows,
Pfahlbauten, ungenutzt – schade drum. Wir finden einen tollen Standplatz am
Strand unter – nein, neben Kokospalmen. Fallende Kokosnüsse sollen ja sehr
unangenehm sein. The Tip ist nur zu Fuß zu erreichen, über ca.
1 km felsige Hügel. Geschafft! Fotos, etwas Obst verputzt und zurück zum
Jeep. Wir relaxen, Kaffeepause ist angesagt, wie jeden Tag um diese Zeit.
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Um 16:00 Uhr fahren wir
nach Seisia rüber, um im Strandcamping zu übernachten. Wir
könnten zwar auch hier schlafen, sind aber so verwöhnt, dass wir nicht ohne
Dusche ins Bett wollen. Hier ist ein schöner Caravan Park, aber wir finden
niemanden der eine Buchung durchführen könnte. Ich suche, treffe eine alte
Frau, sicher schon an die 80. Sie ist total dürr, fahle Hautfarbe, lange
schwarze strähnige Haare, schwarze Kleidung. Sie meint, ich solle zum
Fisherman Club fahren und dort fragen. Na gut, hoffentlich ein ordentlicher
Club. Wir fahren hin, dort weiß aber auch keiner Bescheid, wie man
Campingbuchungen durchführt. Folglich fahre ich ohne zu bezahlen in den
Campingplatz hinein. Ein paar nette ältere Australier, die am Strand ein
Shed (Hütte) gepachtet haben, lassen uns neben ihrem Platz zwischen Palmen
parken und erlauben mir sogar ihren Stromanschluss zu benutzen. Duschen und
Toiletten sind hier bestens. Wir beschließen noch vor dem Schlafen gehen,
dass wir morgen bis zu den Eliot Falls fahren und dort übernachten würden. |
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Nach dem Frühstück verlassen
wir den Caravan Park in Seisia ohne zu bezahlen, da das Office um 08:30
immer noch geschlossen ist. Wir kaufen im Supermarkt Lebensmittel ein
und brechen über die Northern Bypass Road nach Süden auf. Dort, wo die
Northern Bypass Road die Old Telegraph Road kreuzt, biegen
wir in diese ein. Bis zu den Eliot Falls sind es nur knapp 8 km, da
werden wir ohne Versicherungsschutz hoffentlich zurecht kommen. Ich habe
trotzdem ein ungutes Gefühl wegen meiner Unterschrift bei Britz, diesen
Track nicht zu befahren. Ein Schaden am Jeep könnte uns hier sehr teuer
zu stehen kommen. Nach kurzer Fahrt kommen wir an eine Furt, die
schwierig aussieht. Das Wasser ist trüb, man sieht die Tiefe nicht.
Durchwaten getraue ich mich nicht wegen der Salties, die es hier im
tropischen Norden Australiens überall geben könnte. Nach ausgiebiger
Inspektion von der Seite, wo ich am steilen Ufer der Furt entlang gehen
kann, beschließe ich durch zu fahren. Elfi geht am Ufer voran und filmt
die Aktion. Falls ich stecken bleiben sollte, ist das dann sauber
dokumentiert. Mit etwas Schräglage komme ich aber problemlos durch. Das
Wasser ist nur ca. 50 cm tief und der Boden fühlt sich wie fester Sand
an. Wir erreichen den Camp
Ground in der Nähe der Eliot Falls und Twin Falls,
stellen uns an einen schönen Platz und wandern gleich los zu den Fällen.
Hier ist es wunderschön. Es sind mehrere kleine Wasserfälle, paar Meter
hoch, mit Teichen dazwischen, in denen man baden kann und auch darf.
Doch keine Salties hier! Das Wasser ist unglaublich warm, was man von
einem fließenden Gewässer in unserer Heimat nicht erwarten würde. Am Ufer
wachsen überall Fleisch fressende Kannenpflanzen. Die
werden natürlich ausgiebig fotografiert. Am Abend, so ca. um 17:00
beginnt der hier für uns, gehen wir zum Jeep zurück. Wir braten Würstel
(8 Stück!) und Maiskolben. Dazu gibt's noch Salat, Brot und Bier. Völlig
überfressen schauen wir dem Lagerfeuer zu und beobachten den
aufsteigenden Vollmond.
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Auf der Rückfahrt von den
Eliot Falls machen wir noch einen kurzen Stopp bei den Fruit Bat
Falls. Danach verlassen wir die Old Telegraph Road nach der -
nunmehr furchtlosen - Durchquerung der Furt in Gegenrichtung. |
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Nach etwas mehr als 200 km
zweigen wir nach Osten in den Iron Range National Park ab.
Es sind dann ca. 140 km bis zur Küste durch eine sehr schöne Landschaft
durch Aborigines-Gebiet. Wir überqueren dabei die Great Dividing Range.
Im Hochland wächst niedriges Buschwerk, allerlei Blüten sind zu
bestaunen. Wir halten kurz beim Mount Tozer Lookout. Der Berg ist 537 m
hoch. Weiter unten in Richtung Küste stehen lichte Eukalyptuswälder,
umso dichter je näher wir an die Küste kommen. Nahezu übergangslos
beginnen die undurchdringlichen Regenwälder. |
Wir erreichen Chili
Beach und suchen uns in der Camping Area einen guten Standplatz.
Wir sind ganz alleine da und gehen gleich zum Strand. Der ist dicht mit
Kokospalmen bewachsen, schaut richtig nach Südsee-Klischee aus. Die
unterschiedlichsten exotischen Blüten hat Elfi alle fotografiert. Der
Standplatz ist zwar romantisch, hat aber einen Nachteil: es gibt keine
Wasserleitung hier, was ja sonst zum Standard gehört. Die abendliche
Toilette beschränkt sich auf die Nutzung von Feuchttüchern. Da wir, ich
glaube besonders ich, nicht gut duften, schlafe ich in der oberen
Etage. Die ist zwar unangenehm niedrig, ich kann mich aber voll
ausbreiten und Elfi unten ebenso. Es ist nachts eher kühl, ein leichter
Wind weht vom Meer her; wir schlafen gut und tief; war auch schon sehr
von Nöten.
Elfi hat ihre Muschel- und
Schneckensammlung wieder um ein paar Stücke erweitert. Die werden alle
in Essig gebadet, stinken sonst fürchterlich. |
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Nach dem Frühstück wandern
wir noch mal am Strand von Chili Beach. Die Sonne scheint schon kräftig,
es ist Flut. Wir schießen ein paar nette Bilder. Ich entdecke eine
frische Kokosnuss an einer niedrigen Palme. Die wird mit dem Leatherman
umständlich geöffnet. Das Fruchtwasser ist noch klar und schmeckt leicht
süßlich. Dann brechen wir wieder auf. 140 km zurück zur Bypass Road.
Beim Archer River Roadhouse fülle ich die Dieseltanks wieder auf. Nach
100 km fahren wir an Coen vorbei, da hat's uns nicht gefallen. Also noch
weitere 108 km bis Musgrave. Hier sieht es recht nett aus.
Wir suchen eine powered site (mit Strom) am Campingplatz, leider gibt es
da keinen Stromanschluss. Daher stecke ich in der Laundry das Ladegerät
für die Videokamera an. Im Outback gibt's ja nur ehrliche Leute; ich
sitze aber trotzdem in Sichtweite, sicher ist sicher. Zum Abendessen
gibt es Thunfisch aus der Dose und VB (Victoria Bitter, mein
Lieblingsbier in Australien) dazu. Wir überlegen noch, ob wir morgen die
200 km durch den Lakefield National Park nehmen sollen. Ich habe
Bedenken wegen der möglicherweise schwierigen Straßenverhältnisse. Wir
beschließen, es zu tun, die Fahrt wird sicher 2 Tage dauern. |
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Wir versorgen uns im Shop in
Musgrave mit Lebensmittel und fahren los, Ziel Lakefield National
Park. In diesem Nationalpark gibt es eindrucksvolle
Feuchtraumbiotope, große Lagunen mit weißen und blauen Seelilien,
meterhohem rosa Lotus und vielen Vögeln. Salties (Australisches
Leistenkrokodil) soll es hier auch geben, wir sehen aber keine,
hab auch keine Lust sie zum Auftauchen zu animieren. Bei Brieeze
machen wir einen kurzen Stopp. Es ist eine kleine Geisterstadt aus der
Goldgräberzeit. Hier wurden Pferde für die Minenarbeit gezüchtet. Es
sind nur ein paar verfallene Holzhütten zu sehen. Faszinierend ist der
Hain aus Mangobäumen, sicher hundert Jahre alt. Sie tragen tonnenweise
Früchte. Wir nehmen einige ab. Ansonsten sind sie nur für Tiere. Vögel
und die fliegenden Hunde (Fruit Bats oder Flying Foxes genannt) mögen
die reifen Mangos sehr. Ich vermute, dass in der Gegend betrunkene
Kängurus herum hoppeln, die von am Boden liegenden, gärenden Früchten
gekostet haben. Es riecht deutlich nach Alkohol.Die Fahrt durch den
Nationalpark endet nach 250 km in Laura, wo wir uns auf
den einfachen Campingplatz stellen. In den Toiletten halten sich
unzählige Frösche auf, kleine und größere, verschiedene Arten. Da hängt
sogar ein Schild, auf dem steht, dass man die Klodeckel geschlossen
halten soll, damit die Frösche draußen bleiben. Ich öffne einen Deckel
und tatsächlich glotzt mir ein Frosch mit seinen dunklen Glubschaugen
entgegen. Ich hab' aber eine froschfreie Toilette zur Benützung
gefunden. Elfi braucht meine Assistenz, um ohne Belästigung durch
Frösche duschen zu können. Der Grund für diese Besiedelung durch
Amphibien ist eine undichte Wasserleitung, die unter der Baracke einen
kleinen Teich mit Frischwasser versorgt. Diese zu reparieren ist
offenbar keine Option, das Schild tut's auch. |
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13 km südlich von Laura
besichtigen wir die Split Rock Gallery, wo wir die uralten
Felsmalereien der Aborigines bewundern. Um das zu sehen müssen wir bei
der enormen Hitze 300 m am Berghang hinauf steigen. Danach fahren wir
zurück nach Laura und nehmen die selbe Route in Richtung Cape
Tribulation, die wir gekommen waren. Auf halber Strecke kehren wir im
Endeaver Falls Caravan Park zur Übernachtung ein. Es ist ein
ruhiger schöner Platz inmitten eines Palmenhains. Unterhalb der Fälle,
die sind höchstens 2 m hoch, ist ein großer krokodilfreier Teich. Wir
können baden und uns erfrischen. Zum Abendessen gibt es fried chicken. |
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Wir fahren auf harter Gravel
Road übers Gebirge zum Cape Tribulation. Hier hängen wir
nach der traditionellen Kaffeepause 2 Stunden am Strand 'rum. Dann
fahren wir gleich weiter Richtung Lake Placid, wo wir den
letzten Tag der "Nordtour" durch die Cape York Peninsula verbringen
wollen, bevor wir uns nach Westaustralien begeben. Es wird schon spät.
Während der Fahrt nach Süden am Captain Cook Highway bricht schon die
Nacht über uns herein. Lake Placid ist schwer zu finden, da kein
Wegweiser an der Straße angebracht ist. Die Abzweigungen vom Highway
sind durch riesige Kreisverkehranlagen, hier knobs genannt, geregelt. Es
gibt hier in wenige km Abstand 7 davon. Ich fahre vier Mal auf-und-ab
und finde die richtige Abzweigung nicht; nächtens schaut ja auch alles
anders aus. Erst die Auskunft an einer Tankstelle führt uns zum Ziel.
Kurz nach 8 p.m., also Mitten in der Nacht, kommen wir beim Campingplatz
Lake Placid an. Beim Buchen spricht der Platzwart von "Donnerstag, dem
9. Nov.", was mich sehr verwirrt, da ich der Meinung bin, es wäre schon
der 10. Nov., doch sowohl das Handy, als auch ein Gast, den ich
sicherheitshalber noch befrage, beharren auf Do., 9.11.. Ich gebe
mich geschlagen und führe das auf einen Fehler in meinen
Tagebuchaufzeichnungen zurück. Letztendlich musste ich eingestehen, dass
es 2 Fehler waren: 1. hatte ich hatte bei der Ankunft in Cairns die
Zeitverschiebung nicht berücksichtigt und 2. - Schande auf mein Haupt -
der Okt. hat 31 Tage und nicht bloß 30. Die Fehler lassen sich schnell
korrigieren. Wir sind also einen Tag zu früh in Lake Placid, besser als
einen zu spät. Wir werden folglich 3 Tage hier bleiben, bis zum 12.
Unterwegs waren wir in Mossman bei Woolworth einkaufen. Das dort
erstandene gegrillte Huhn wird zum Abendessen verzehrt, dazu gibt's
kühles Bier. Ich telefoniere noch kurz mit Michael. |
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Die Nacht war unangenehm,
da es hier nicht nur heiß, sondern auch sehr schwül ist. Die halbe Nacht
verbrachte ich draußen in den Campingstühlen. Nach dem Frühstück wird
Wäsche gewaschen. Wir brauchen 2 Maschinenläufe je A$ 3.-. Ich hole ein
paar Prospekte aus dem Office, damit wir überlegen können, was hier in
der Umgebung noch sehenswert wäre. Der Tag vergeht mit Lesen und
Schwimmen im Pool. Am Abend werden wieder mal Würstel gebraten. Elfi
telefoniert mit Mami, ich schicke eine eMail auf die andere Seite des
Globus. |
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Am Morgen beginnt es heftig
zu regnen, ein toller warmer Sommerguss. So etwas hat's bei uns zuhause
den ganzen heimischen Sommer hindurch nicht gegeben. Ca um 9 hört es auf
zu regnen, wir können endlich Kaffe und Eier kochen. Wir beschließen
erst nach Kuranda zu fahren und dann noch ins
Atherton Tabel Land. In Kuranda kaufen wir ein paar Mitbringsel
ein und schauen noch kurz zu den Baron River Falls. Die sind wenig
eindrucksvoll, da zur Zeit nur wenig Wasser fließt. An Mareeba vorbei
fahren wir bis Tolga. Hier besuchen wir den Holzkünstler, bei dem wir
schon 1997 den Igel aus besonders schön gemasertem Holz anfertigen
ließen. Wir kaufen auch hier ein paar Geschenke ein, essen im
angegliederten Kaffe und begeben uns danach auf die Rückfahrt. Vorbei an
Mangoplantagen geht's zurück nach Kuranda. Dort kaufe ich eine Flasche
Mangowein, der im Atherton Table Land als Spezialität erzeugt wird. Wir
besuchen in Kuranda einen kleinen Zoo. Hier gibt es Reptilien, Kängurus
und vor allem Koalas zu sehen. Elfi muss unbedingt das obligate
Koala-am-Arm-Foto haben. Kein Problem, kostet nur A$ 15,-. Um 4:30 p.m.
sind wir wieder am Campingplatz Lake Placid. Als Abendessen gibt's schon
wieder die seltsamen Würstel. Wir haben zu viele eingekauft, müssen
weggegessen werden. |
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Wir verbringen den Vormittag
mit lesen und herumhängen am Pool am Campingplatz Lake Placid. Es ist
der letzte Tag des 1. Teils unserer Reise. Mittags wird alles auf
Abreisetauglichkeit eingepackt. Um 2 p.m. fahren wir los. Ich tanke den
Jeep voll auf und dann kommt die Rückgabeprozedur bei Britz. Ein Taxi
bringt uns zum Domestic Airport Cairns. Es ist kurz nach
4, glücklicherweise können wir schon einchecken. Abflugzeit ist ja erst
um 22:35. Das Handgepäck kommt solange in die Gepäckaufbewahrung, ein
praktischer Service hier am Flughafen. Die Dollars fließen nur so weg; 3
für den trolley, 20 für die extra Gepäckstücke, da nur 2 im Ticketpreis
inkludiert sind, 14 für die 2 Taschen in der Handgepäcksaufbewahrung,
Taxi von Britz zum Airport, etc. etc. Wir nehmen wieder ein Taxi und
lassen uns ins Zentrum von Cairns bringen. Wir spazieren an der
Esplanade. Da sind jede Menge Menschen, es ist ja Weekend. Direkt am
Strand ist ein Schwimmbad, eine Blues Band spielt hier, echt was los da.
So ca. um 6 p.m. winke ich ein Taxi von der Straße für die Rückfahrt zum
Flughafen. Wir hängen noch stundenlang in der viel zu kalt temperierten
Abflughalle 'rum bis endlich zum Einsteigen aufgerufen wird. Wir haben
eine 3er-Reihe für uns alleine, sehr angenehm. Der Flug nach Perth
dauert ca. 5 Stunden. Mit dem Taxi fahren wir zum Hotel "Country Comfort Inter City".
Es ist nur ca 2 km vom Flughafen entfernt. Bis wir ins Bett kommen, ist es 2
Uhr früh Lokalzeit. Die Zeitverschiebung zu MET ist hier nur mehr 7
Stunden, 2 weniger als im Osten, um die die Nacht jetzt für uns hier
länger ist. Super! So können wir noch ausschlafen bevor wir uns an die
Rundfahrt durch Westaustralien machen. |
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Um 8 Uhr morgens machen wir
uns fertig zum Aufbruch. Im Hotel wird wieder gefrühstückt, dann fahren
wir mit dem Taxi zum Britz Office. Wir übernehmen den
Campervan (nix mit 4WD mehr) und bemühen uns einen Woolworth zu
finden, unser liebstes Kaufhaus in den größeren Städten. Nach dem
Einkauf der wichtigsten Lebensmittel (Brot, Wasser, Milch, Käse,
Schinken, Eier, Obst, ...) versuchen wir Perth in Richtung Norden zu
entkommen, was schließlich auch gelingt. Die Landschaft hier ist völlig
anders als im nördlichen Queensland. Auffällig sind die vielen blühenden
Bäume. Nach einem Zwischenstopp bei einem schönen Strand in der Nähe von
Two Stones müssen wir ganz nahe an einem Buschfeuer
vorbei. Dieses bedroht das Einstein Gravity Discovery Center, das mich
sehr interessiert hätte. Wir können aber wegen des Feuers nicht hinein,
die Feuerwehr sperrt das Gelände ab. Kurz vor der Dämmerung kehren wir
im Caravan Park in Cervantes ein. Von hier ist es nicht
mehr weit zu den Pinnacles. Heute gibt's Spagetti zum Abendessen. |
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Die Nacht war kühl, also
angenehm. Im Campervan ist auch reichlich mehr Platz zum Schlafen, als
in einem Bushcamper. Wir fahren die paar km rüber zum Pinnacles
National Park. Der Eintritt in die Wüste kostet 10 A$. Die
Pinnacles sind aber ein echt sehenswertes
geologisches Spektakel, tausende meterhohe Steinsäulen, die aus dem
Sand ragen.
Danach fahren wir weiter nach Norden, ca. 450 km, der Küste entlang. Es
geht flott dahin auf den asphaltierten Straßen (sealed roads, wie man
hier sagt). Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in WA ist 110 km/h, also
kann ich die meiste Zeit mit 120 dahin rasen, ohne schlechtes Gewissen
zu haben. Wir erreichen kurz vor 6 p.m. den Kalbarri National Park.
Am Campingplatz ärgert sich Elfi mit der Zubereitung der Lammkoteletts.
Die schmecken aber schließlich doch recht lecker. |
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Wir fahren in den nächsten
Ort, um den Lebensmittelbestand aufzufrischen und zu tanken. 10 km vom
Ort Kalbarri beginnt die Gravel Road in den Kalbarri National Park.
Der Park erstreckt sich von der Küste bis weit ins Land hinein. Im
Zentrum durchquert ihn der Murchison River. Es sind noch
34 km bis zum "Loop", einer mehrfachen Mäanderschleife des Murchison.
Die Landschaft ist wunderschön. Der Fluss ist tief in den Sandstein
eingeschnitten, die Ebene locker mit Buschwerk bedeckt, in Flussnähe
stehen Eukalypten. Beim "Nature's Window", einem Sandsteinbogen,
klettern wir runter und baden im Fluss. Danach müssen wir den steilen
Hang wieder hinauf, um den "Loop Walk" in Angriff zu nehmen. Angeblich
sind's 8 km, ich glaube aber, dass er länger ist. Die Entfernungsangaben
sind hier mehr als bedenklich. Ich habe den Verdacht, dass mancherorts
bei der Umstellung auf das metrische Maßsystem die miles durch km
ersetzt wurden, ohne die Maßzahlen umzurechnen, d.h. mit 1,6 zu
multiplizieren. Das wären dann statt 8 eher 13 km, was die Anstrengung
des Marsches erklären würde; aber vielleicht ist's auch nur die Hitze.
Auf halber Strecke müssen wir wieder hinunter zum Fluss. Da wir total
verschwitzt sind, wird gebadet. Das Wasser ist zwar auch recht warm,
aber trotzdem erfrischend, wenn man so erhitzt ist. Von hier geht es 20
m über dem Fluss an der Felswand entlang, ein abenteuerlicher Weg,
stellenweise echt gefährlich. Ein Stück weiter weist eine Wegmarke
direkt den Hang hinauf. Wie sich's später herausstellt, muss das wohl
eine Art Scherz gewesen sein, denn wir gelangen direkt in den Busch oben
am Plateau, es ist kein Weg erkennbar. Wir kreuzen den Hang quer durch
den Busch, um irgendwo weiter den regulären Pfad wieder zu finden. Das
gelingt uns schließlich und so gehen wir den Weg zurück, auf dem wir
gekommen sind. Für uns war's also kein loop, sondern hin und zurück. Wir
kommen total erschöpft beim Parkplatz an. So'n Cola aus der Kühlbox ist
da schon was Feines. Wir fahren noch die paar km zum so genannten
"Z-Band". Dort muss noch mal 1 km gewandert werden, dann genießen wir
einen fantastischen Ausblick in die Schluchten des Murchiston Rivers. Es
ist schon kurz vor 6 p.m., die Sonne wird bald untergehen. Deshalb
fahren wir nach Kalbarri zurück und kehren - in einen anderen - Caravan
Park ein. Entspannung und Abendessen ist angesagt. Die Spagetti
schmecken köstlich. |
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