Route: |
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01. - 03.11.2008: |
Flug Wien >>
Perth >>
Broome |
03.11.
- 03.12.2008: |
Broome >> Pilbara Region >>
>>
Broome >> Kimberley
Region
>>
>> Kakadu NP, Litchfield
NP >>
Darwin |
03.12.2008: |
Flug Darwin >>
Canberra |
03. - 08.12.2008: |
Canberra |
08. - 09.12.2008: |
Flug Sydney
>> Wien |
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Tagesnotizen: |
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Die siebente (!) Anreise nach Downunder
verläuft glücklicherweise ohne besondere Zwischenfälle. Flugroute:
Wien-Frankfurt mit Austrian und weiter mit Quantas
Frankfurt-Singapur-Perth, dann noch ein Quantas-Inlandflug Perth-Broome.
Abflug in Wien am 01.11. um 19:40, Ankunft in Broome, mit nur einer
Stunde Verspätung, am 03.11. um 11:00 Lokalzeit (04:00 MEZ); das sind
dann 32 Stunden und 20 Minuten insgesamt. Die unangenehmste Teilstrecke,
Frankfurt-Singapur, dauert 12 Stunden. Da wir 8 Stunden echt gut
geschlafen hatten, ging das schnell vorbei. Meine Hemmungen, die anderen
Passagiere durch mein Schnarchen zu stören, habe ich mittlerweile
abgelegt. |
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In Broome ist das erste Ziel das Britz
Office, um den Toyota Bushcamper zu übernehmen. Der ist nicht gerade das
neueste Modell. Hoffentlich hält er die ganze Strecke durch. Zusätzlich
fällt negativ auf, dass Britz immer teurer wird. Bei Übernahme in Broome
sind $ 600,- extra zu bezahlen und $ 250,- für eine Versicherung gegen
Selbstbehalt im Falle einer gröberen Beschädigung des Autos. Überrollen
ist trotzdem noch ausgenommen. Da man ja aus der Ferne vorab reserviert
und bezahlt und vor Ort keine wertvolle Urlaubszeit verlieren möchte,
ist man alldem einfach ausgeliefert. Nach der Übernahme des Autos ist
die erste Aktion - wie immer - Lebensmittel einzukaufen. Das wird bei
Woolworth erledigt. |
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In Broome ist es Pflicht die
Cable Beach zu besuchen, was wir gleich nach der Platzreservierung im
Cable Beach Caravan Park machen. Eine Fahrt mit dem Jeep am Strand
gehört mit dazu. Am Nachmittag kommen die farbenprächtigen
Dromedar-Karawanen, um zahlende Touristen zu einem Ritt einzuladen. Da
gehören wir nicht dazu. Gantheaume Point ist ebenso Pflicht. Die
phantastisch zerklüfteten roten Sandsteinfelsen geben tolle Fotomotive
ab. Bei Sonnenuntergang sind wir wieder an der Cable Beach.
Leider muss ich am Jeep schon jetzt einiges
bemängeln. Der Zündschlüssel lässt sich nur mühsam, nach vielmaligem
Herumprobieren, in das Schloss stecken und ein "Security"-Lämpchen
leuchtet und blinkt, auch nach Abziehen des Zündschlüssels. Ich werde
wohl morgen nochmals bei Britz vorbei schauen, um das vor der
Weiterfahrt abzuklären.
Wir sind reisemüde. Ab 20:00 endlich
schlaaafen! |
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Broome: Das ausgiebige
Camperfrühstück nach langem Schlaf tut ausgesprochen gut. Elfi schwimmt
noch ein paar Längen im Pool. Nach dem Verlassen des Campingplatzes
kaufen wir noch Wasser und ein paar Kleinigkeiten bei Woolworth ein. Die
Mängel am Jeep erweisen sich als harmlos. Das blinkende Lämpchen ist
bloß eine Warnung vor dem nicht existierenden Alarmsystem und der
Zündschlüssel muss exakt gerade eingeführt werden; ich war wohl zu
schusselig dafür. Ich denke, es liegt eher am Alter des Autos, aber was
soll's.
Wir fahren die eintönige Route über den
Highway 1 nach Süden bis wir nach ca. 400km den Campingplatz an der
Eighty Mile Beach erreichen. Auf der ganzen Strecke ist links und rechts
nichts als niedriges dichtes Buschwerk zu sehen, manchmal auch
Salzsteppe.
Der Campingplatz und der endlos lange
Sandstrand sind wunderschön. Das Klima ist angenehm, nicht zu heiß. Es
ist gerade Ebbe. Die besonders flache Neigung des Strandes und der bis
zu 8m messende Tidenhub haben zur Folge, dass die Brandung fast 1km weit
draußen ist. Elfi wollte maximal fünf Muschelschalen sammeln, am Ende
ist's wieder ein ganzer Haufen, der mit nachhause soll. Beim Sammeln ist
man echt Sucht gefährdet, man kann einfach nicht aufhören, da man immer
wieder andere Formen und Farben entdeckt. Außerdem könnte ja auf dem
nächsten km Strand DIE Supermuschel gefunden werden. In 50m Abstand - im
Mittel - sieht man die Spuren der Meeresschildkröten (flatback turtle,
Wallriffschildkröte (Natator depressus)), die nachts zur Eiablage an
den Strand kommen. Nach Sonnenuntergang wird gekocht und gespeist:
Lammfleisch mit Salat. Dazu trinken wir VB (Victoria Bitter). In der
Dunkelheit gehen wir nochmals zum Strand, mit Taschenlampen bewaffnet,
in der Hoffnung, Schildkröten beobachten zu können. Wir haben Glück.
Ganz in der Nähe ist eine gerade am Buddeln. Ein paar Leute stehen um
die Grube herum. Ein Mann - er kennt sich offenbar aus mit den Tieren -
leuchtet vorsichtig mit der Taschenlampe, erklärt die Vorgänge und hält
die Leute vom wilden Blitzen ab, damit die Schildkröte nicht allzu sehr
gestört wird. Es gelingen uns ein paar gute Fotos und Videoaufnahmen.
Erst auf ihrem Weg zurück in den Indischen Ozean kann man ihre Größe
richtig erkennen. Ich schätze, dass das gut 1,5m lange Tier über 100kg
auf die Waage bringen könnte. Zurück am Campingplatz übertrage ich das
Fotomaterial auf die Festplatte des Netbooks und in Kopie auf die
externe Festplatte. Sicher ist sicher! Leider müssen wir
feststellen, dass unschöne Flecken auf den Fotos sind; die Kamera ist
irgendwo verschmutzt. Das muss morgen genauer geprüft werden. |
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Fortescue River,
Crossing Pool |
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Eighty Mile Beach Campingplatz: Noch vor dem
Frühstück wird der Fotoapparat wegen der Verunreinigungen geprüft. Putzen
- Testfoto - auf Netbook übertragen - check - ... ein paar Mal, dann ist
die Bildqualität wieder einigermaßen ok. Kurz nach 8 a.m. brechen wir in
Richtung Port Hedland auf, mit dem heutigen Etappenziel "Chichester
Millstream National Park", Der Highway 1 ist nach-wie-vor fade. Bis zur
Abzweigung in den Nationalpark, ca. 30km vor Roebourne, ist die
Landschaft eintönig. Doch die paar 100km sind schnell überwunden ...
"ähm" ... mit 130 statt der erlaubten maximal 110km/h.
Der Weg in die Chichester Ranges ist
phantastisch schön, ein Fotomotiv nach dem anderen verführt zum
Stehen bleiben. Das rostrote Gestein, von ziegelrot bis dunkles braunrot,
gelbgrünes und türkisfarbenes Spinifex-Gras und der strahlend blaue
Himmel mit einigen weißen Schönwetterwolken ergibt eine Farbkomposition,
die in Fotos nur sehr beiläufig wiedergegeben werden kann. In Malereien
der Aborigines ist die Pilbara aufgrund der treffenden Farbtöne sofort
zu erkennen.
Der Python Pool ist leider ziemlich
reduziert. Der Wasserstand ist geschätzte 2m tiefer als vor 2 Jahren
und die Wasserqualität ist nicht gerade einladend zum Baden. Die Hitze
ist enorm. Die Pilbara hält, was sie verspricht, nämlich die heißeste
Region Australiens zu sein.
Wir erreichen kurz vor Sonnenuntergang
den Campingplatz beim Crossing Pool, einem permanenten großen Teich im
Fortescue River. Schwimmen im angenehm temperierten Wasser ist, nach der
Hitzequal während der 500km Fahrt von Eighty Mile Beach bis hierher,
eine willkommene Erfrischung.
Die Würstchen zum Abendessen kann ich
nicht weiter empfehlen. In Australien gibt es keine "Wurstkultur". Ich
glaube, da eine Marktlücke entdeckt zu haben.
Ich schlafe die erste Hälfte der Nacht
draußen, dann krieche ich zu Elfi in den Jeep, es wird (endlich) kühl. |
Chichester Range
(Weitwinkel) |
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Wir verlassen den Crossing
Pool und machen eine Rundfahrt durch den Millstream National Park,
genießen den wunderbaren Ausblick von einer Klippe auf den Fortescue
River, baden im Deapreach Pool und überqueren dann wieder den Fortescue
River, um auf die Roebourne-Wittenoon Road zurück zu kommen, auf der wir
dann weiter in Richtung Osten fahren. Das Ziel für heute Abend ist Tom
Price, über 250km gravel road..
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Fortescue River
(Weitwinkel) |
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Die Straße führt erst
entlang der Eisenbahntrasse, auf der Eisenerz aus der Pilbara Region
nach Port Hedland transportiert wird. Bei der rail crossing warten wir
zwei Züge ab, jeder von drei Loks gezogen und an die 2km lang. Ab da
geht die Fahrt durch traumhaft schöne, typische Pilbara-Landschaft. Es
ist eine Savannen-Gesellschaft mit kleinen Hainen aus Eukalypten und
Spinifexgras, dazwischen immer wieder bunt blühende Kräuter.
Wir sind auf der gesamten Strecke alleine
unterwegs, kein Gegenverkehr, nur australische Natur pur. Um die
Mittagszeit halten wir für den traditionellen Lunch, Kaffee und Kuchen.
Das muss sein, sei's auch noch so heiß. Am Horizont kommen dann bald die
Hamersley Ranges in Sicht. Im Norden der Hamersley Ranges erreichen
wir Wittenoon, die ehemalige Miners City, als hier noch Asbest abgebaut
wurde ... d.h., eigentlich haben wir Wittenoon nicht erreicht. Wittenoon
wird als Geisterstadt beschrieben, wo nur leere Häuser zu sehen wären.
Es stellt sich heraus, das diese Stadt ganz besonders spooky ist. Wir
finden sie einfach nicht, obwohl sie laut Karte an der Kreuzung der
einzigen Straßen hier liegen sollte. Die Aussies haben hier wohl alles
umgebaut, sodass die Wirklichkeit nicht mehr mit dem Kartenmaterial
übereinstimmt. Das kommt in Australien öfter vor; äußerst dynamische
Geographie hier ... (siehe jedoch 07.11.). |
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Ca. um 3 p.m. sind wir bei der Hamersley
Gorge im Nord-Westen der Hamersley Ranges. Die Gesteinsschichten sind
verbogen und gefaltet, wie ich es nirgendwo sonst gesehen habe. Es
handelt sich hier um Sedimente, die sich im Ozean vor 2,5 Milliarden (!)
Jahren abgesetzt hatten, also zu einer Zeit in der frühen Geschichte der
Erde, als nur einfachstes Leben, wie Cyanobakterien, in den Meeren
existierte.Leider sind viele Leute
zum Baden da. Das liegt wohl daran, dass heute Samstag ist und der
Wochenendtourismus Naturliebhaber aus dem nahen - etwa 80km entfernten -
Tom Price hierher bringt. Wir dokumentieren diese außergewöhnlichen
Formationen und die Wasser führende Schlucht mit vielen Fotos. Nach einem
erfrischenden Bad im oberen Pool fahren wir weiter zum Campingplatz in
Tom Price. |
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Tom Price, die
Bergwerksstadt im Zentrum der Pilbara Region, liegt in der Nähe der
größten Eisenerzmine Australiens. Aus einer gigantischen Tagbaugrube
wird das Erz per Eisenbahn an die Küste nach Port Hedland transportiert,
wo es für den Export - z.B. nach China - verschifft wird. Am
Campingplatz werden die Standplätze intensiv von Sprinklern bewässert,
was zwei Dinge zur Folge hat: 1. grünes Gras und 2. eine heftige
Gelsenplage. Die Galahs (rosa Kakadus) kommen in Schwärmen, sind total
zutraulich und lassen sich von Hand füttern. Mit ihnen tummeln sich noch
Spinifextauben und eine etwas größere, orangefarbene Kakaduart. Die sind
aber scheuer und kommen nicht zur Hand. Die Galahs sind recht frech und
setzten sich auch auf den Kopf, um Futter zu fordern.
Ich sichere Fotos und Videos am Netbook. Die
Verschmutzungsprobleme mit der Fotokamera sind leider noch immer nicht
ganz beseitigt. Flecken stören das Blau des Himmels. Ich werde das
zuhause am PC korrigieren müssen. Manche Fotos, die ich mit der
Videokamera gemacht hatte, sind stark überbelichtet. Ich hatte die
sonnendurchflutete Landschaft versehentlich mit Zwangsblitz aufgenommen.
Die Software nimmt anscheinend automatisch eine Aufhellung vor,
unabhängig von den tatsächlichen Lichtverhältnissen; ein unangenehmer
Fehler. Ich werde künftig auf die Blitzeinstellung genau achten. |
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Ein genaueres Studium der
Karte löst das Problem des verschwundenen Wittenoon. Ich bin eine
Abkürzung gefahren, die mir zu der Zeit nicht als solche bekannt war. An
der Kreuzung, der vermuteten Lage der Stadt, ist natürlich kein
Wittenoon, sondern erst 26km weiter östlich. Wittenoon versäumt, dafür
ca. 80km eingespart.
Wir fahren gleich nach dem Frühstück in
den Karijini National Park. Das erste Ziel ist die Weano Gorge. Es geht
steil über Steinstufen hinunter in die Schlucht. Die Luft ist heiß, das
Wasser lauwarm. Die roten Felsen und die mächtigen Flusseukalypten
bieten einen prächtigen Anblick. Während der Wanderung sind vielfältige
Vogelstimmen zu hören. Das macht einen wichtigen Teil der Stimmung aus.
Der Aufstieg über die hohen
Natursteinstufen ist bei der vorherrschenden Temperatur im prallen
Sonnenschein besonders anstrengend. Über dem dunklen rostroten Gestein
hat es sicher weit über 40°.
Am Ende wird die Schlucht
immer enger, bis man an einem gesicherten Abstieg 4m zu einem Pool in
einem Felskessel klettern kann.
Für die zweite Gorge hier, die Hencock
Gorge, ist es heute schon zu spät. Wir fahren in das Eco Retreat. Das
ist ein großer - allerdings nicht sehr komfortabler - Campingplatz. An
der Rezeption kann ich eiskaltes Bier kaufen - welch ein Genuss! Es gibt
die Möglichkeit mit sonnengewärmtem Wasser zu duschen. Ganz schlimm ist
hier die Plage mit den Wüstenfliegen. Die Winzlinge wuseln andauernd um
die Köpfe herum und versuchen in den Augenwinkeln, Ohren, oder sonst wo
zu trinken. Besonders positiv anzumerken, ist, dass es hier keine Gelsen
gibt! Kurz nach Sonnenuntergang hat man von Insektenplagegeistern Ruhe. |
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Weano Gorge - am Ende
der Schlucht |
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Die nächsten Ziele sind
zuerst der Lookout bei den Joffrey Falls und dann die Knox Gorge und die
Kalamina Gorge. Die
Joffrey Falls sind zu dieser Jahreszeit trocken, erst nach stärkeren
Regenfällen in der wet season werden die Fälle ihrem Namen gerecht
werden. Wir klettern in die Kalamina Gorge hinunter und wandern unten ca.
1km bis zu einem seichten Pool. Wir haben kein Badezeug mit. Da wir aber
völlig alleine in der Schlucht sind, baden wir nackt. Das Wasser ist
30cm unter der Oberfläche überraschend kühl, eine willkommene
Erfrischung.
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Knox Gorge
vom Lookout |
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Nach dem Ausstieg aus der
Kalamina Gorge fahren wir die paar km hinüber zum Campingplatz an der Dales
Gorge. Unterwegs besichtigen wir das Karijini Visitors Center, ein
modernes Museum über die Natur und die Aborigines im Karijini National
Park. Der Campingplatz ist total simpel, es gibt kein Wasser hier; d.h.
Duschen fällt heute aus, da müssen Feuchttücher reichen. Ein Trost: in
der Kühlbox findet sich noch eine Dose VB! |
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Sonnenaufgang - Frühstücken
- und ab geht's zum Parkplatz bei der Dales Gorge. Vom Lookout beim
Circular Pool ist es nicht weit bis zum Abstieg in die Schlucht. Das ist
der höchste, bzw. - von oben gesehen - der tiefste Klettersteig von
allen Gorges im Karijini National Park und er ist sehr steil. Da mein
Blutdruck derzeit dazu neigt, zu niedrig zu sein, ahne ich schon beim
hinunter steigen Schlimmes für den Rückweg. Es ist 8 a.m.. Da der
Sonnenstand für den Circular Pool jetzt ungünstig ist, beginnen wir mit
der längeren Wanderung - ca. 1,5km - in die andere Richtung. Die Dales
Gorge ist wohl die schönste hier im Karijini NP. Es ist viel Wasser in
der Schlucht und ein dichter Bewuchs mit verschiedenen Eukalyptusarten
und anderen Bäumen. Bei den Fortescue Falls machen wir eine Pause. Elfi
schwimmt im Pool unterhalb der Fälle. Dann steigen wir über die Felsen
neben den Fällen hoch und wandern weiter bis zum Fern Pool. Ich bin
ziemlich schlaff, da mein Blutdruck wahrscheinlich viel zu niedrig ist.
Elfi schwimmt im Pool und versenkt dabei ihre Sonnenbrille. Sie meint,
ich könnte sie tauchender weise bergen. Ich schwimme zu der Stelle, muss
aber feststellen, dass es hier zu tief ist. Ich kann den Grund nicht
erkennen, sicher tiefer als 5m. Elfis Sonnenbrille ist somit Teil der
Sedimente in der Dales Gorge. Nach dem erfrischenden Bad gehen wir
zurück und weiter bis zum Ende der Schlucht, zum Circular Pool. Der
liegt jetzt schon zur Hälfte im Sonnenschein.
In der Dales Gorge gibt es jede Menge toller
Fotomotive, z.B. phantastische Felsformationen. Im unteren Bereich
liegen die 2,5 bis 3,7 Milliarden Jahre alten Schichten des gebänderten
Eisenerzes. Die Platten brechen fast rechtwinkelig, sodass es
mancherorts aussieht, als wären es die Überreste alter künstlicher
Bauwerke einer längst versunkenen Kultur. Am Wasser stehen häufig
Papierrindenbäume, eine Eukalyptusart. Man hört Vögel eigenartige
Melodien singen. Kormorane und Reiher leben hier, die reichlich Fische
in den großen Pools vorfinden.
Wir Baden im Circular Pool und kühlen
unsere überhitzten Körper ab. Wo kein Schatten ist, heizt sich die Luft
an dem dunklen Gestein zu Backofenhitze auf. Der Aufstieg aus der
Schlucht ist für mich äußerst anstrengend. Ich muss alle paar Stufen
stehen bleiben. Die pralle Sonne ist eine zusätzliche Qual, zumal der
mitgebrachte Trinkwasservorrat aufgebraucht ist. Beim Jeep angelangt,
messe ich meinen Blutdruck ... erschreckend niedrig; kein Wunder, dass
es mir nicht so gut ging. Wir waren 7 Stunden in der Dales Gorge mit nur
1,5l Wasser und zwei Früchten - einen Apfel und einer Birne. Das war
schlecht geplant, wir hatten mit nur 3 Stunden gerechnet.
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Nach einer Erholungspause
mit Kaffe und Kuchen fahren wir los und verlassen den Karijini National
Park in Richtung Osten bis wir den Highway 95, den Great Southern
Highway erreichen und nach Norden schwenken. Beim Munjina Roadhouse -
hieß früher Auskie Roadhouse - tanke ich den Jeep auf und wir kaufen
frisches Trinkwasser. Wir könnten hier am Campingplatz übernachten, der
ist aber nicht besonders einladend und die enorme Hitze hier in der
Plibara spricht auch nicht dafür. Wir beschließen, noch heute die 260km
nach Port Hedland zu fahren. An der Küste ist das Klima angenehmer. Wir
erreichen Port Hedland bei Sonnenuntergang. Der erste Campingplatz in
South Hedland ist gerammelt voll und niemand mehr im Office anzutreffen.
Wir fahren weiter. Bei Port Hedland am Highway 1 finden wir einen netten
Campingplatz. Es ist zwar laut hier, immer wieder Road Trains an der
Tankstelle nebenan und auf der anderen Seite des Highway ist gleich der
Flugplatz. Ich kann im Hotel gleich neben dem Campingplatz gekühltes VB
kaufen. Die Temperatur ist hier tatsächlich recht angenehm, die Fahrt
hat sich somit gelohnt. Endlich kann man wieder ordentlich duschen und -
wie schön - es gibt keine Gelsen hier. Nach einem kalten Abendessen
ziehen wir uns zur Nachtruhe in den Jeep zurück. Wir sind beide ziemlich
geschafft nach diesem anstrengenden Tag. |
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Trotz der lauten Umgebung
des Campingplatzes bei Port Hedland haben wir ausnehmend gut geschlafen.
Wir fahren heute die 300km zurück zum Campingplatz an der Eighty Mile
Beach. Wir kommen um 10 a.m. an. Ich buche für zwei Nächte. Es gibt
einiges zu tun, z.B. Wäsche waschen und Postkarten schreiben. In dem
lokalen Minimarkt kann man die wichtigsten Lebensmittel einkaufen.
11.11.: Wir verbringen den Tag u.a. mit -
wie schon gesagt - Wäsche waschen und Postkarten schreiben. Relaxen und
lesen ist angesagt, am Strand spazieren und noch weitere 100 Muscheln
sammeln. Zur Unterhaltung trägt ein Bagger bei, der alte abgestorbene
Bäume ausgräbt; etwas laut, aber sonst nicht störend. Die Weiterfahrt
muss noch geplant werden: Morgen 400km bis Broome, einkaufen und dann
noch 150km bis zum Willare Roadhouse kurz vor Derby. Das wird dann der
letzte Stopp vor den Kimberleys sein. |
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Um 7 a.m. sind wir auf
Achse. Beim Sunfire Roadhouse machen wir eine kleine Pause. Der Tank
wird mit Diesel aufgefüllt und die hier ansässigen Eidechsen und Pfaue
- darunter zwei Albinos - werden ausführlich fotografisch festgehalten.
Die insgesamt ca. 400km bis Broome bringen wir bis knapp nach 11 a.m.
hinter uns. Ich gestehe hier, dass ich die meiste Zeit mit 140 statt der
maximal erlaubten 110km/h über den Highway 1 geflitzt bin. Die einzige
Abwechslung unterwegs ist das Überholen von diversen Road Trains und
"oversized" Transporten, die riesige Bagger und sogar Häuser durch die
Gegend karren. In Broome werden die
Lebensmittelvorräte wieder aufgefüllt. Der Liquor Shop öffnet um 12. Das
trifft sich gut; ich kaufe 6-pack VB, Rotwein und Sekt, da Elfis
Geburtstag nicht mehr weit entfernt ist. Das mittägliche Kaffeeritual
halten wir am Strand der Cable Beach ab.
Danach fahren wir noch ca. 150km am
Highway 1 bis zum Willare Roadhouse, wo wir uns am Campingplatz für die
kommende Nacht niederlassen. Wir sind vor dem Tor zu den Kimberleys. Am
Horizont stehen Gewitterwolken. |
Broome,
Mittagspause an der Cable Beach |
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