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Perth Apollo Adventure Camper

Flug Wien-Dubai-Perth

Sa. 21. bis So. 22.10.2023: Der Flug mit Emirates, Wien-Dubai-Perth, verläuft planmäßig ohne besondere Vorkommnisse, wenn man von der Enge der Sitzplätze in der Mittelreihe mal absieht. Die harten Sitzplätze führen zu äußerst unangenehmen Schmerzen im Steiß und im Sitzfleisch; und das umso mehr, je älter diese Körperzonen sind. Da wir in Perth am späten Nachmittag lokaler Zeit ankommen, übernachten wir in einem Motel (Airport Departments by Vetroblu), was nach der 20stündigen Flugreise sehr willkommen ist.

Am So., 22.10., sind wir schon vor 9 Uhr beim Apollo-Office und warten auf dessen Öffnen. Der Service von Apollo ist verbesserungswürdig. Das Auto wird nicht mehr vorgeführt, sondern man bekommt nur noch ein Video am Smartphone zur Information überlassen. Das Modell (Apollo Adventure Camper, 4WD) weicht von dem im Video leicht ab: 1 statt 2 Reservereifen, anderer Gaskocher, etc.


Perth Airport Departments by Vetroblu
Perth Airport Departments by Vetroblu
Perth 2 Southern Cross Awning
Out of fuel Awning
Out of fuel Awning

Southern Cross - Kalgoorlie

Vom Navi geleitet geht’s zum Einkaufszentrum und dann weiter am Great Eastern Highway Richtung Osten. Das erste Ziel ist Southern Cross, d.i. ein kleiner Ort auf ca halber Strecke bis Kalgoorlie. Die 370 km schaffen wir leider nicht ganz alleine. Die ausgewiesenen Verbrauchszahlen des 4WD Adventure Camper sind offenbar nicht vertrauenswürdig; ich überschätze dessen Reichweite mit den 80l Diesel im Tank! Außerdem bin ich – verwöhnt durch auf früheren Reisen verfügbaren 180l – unaufmerksam und achte nicht auf die Distanzen zwischen den Tankstellen. Die Folge: „out of fuel“ ca 80km vor der nächsten Tankstelle! Wir haben am Heck des Campers zwei 25l-Kanister, die allerdings leer sind. Ich stelle mich mit einem dieser gelben leeren Kanister an den Straßenrand und warte ab. Es dauert nicht lange, da hält eine Lady mit ihrem PKW an, sie erkundigt sich und will helfen.

Es gibt 2 Varianten: 1., Eine/r fährt mit der Lady zur Tankstelle und kommt mit gefülltem Kanister per Autostopp zurück. Oder 2., Die Lady nimmt den Kanister mit, lässt ihn füllen und bittet jemand der in Richtung Westen unterwegs ist, ihn zu uns zu bringen. Die Entscheidung fällt auf letztere Variante, da wir uns nicht trennen wollen. Aber im Stress vergessen wir die Bezahlungsmodalitäten zu klären. Es klappt. Nach ca 1,5 Stunden kann ich 25l Diesel in den Tank füllen und wir fahren weiter. Bei 2 Tankstellen, die als Quelle unseres Kanisterdiesels in Frage kämen, weiß niemand von der Aktion, also hat die hilfsbereite Lady sogar für uns bezahlt (ca 50 A$ = 30 €). DANKE!

Wegen der Verspätung durch die Dieselmisäre erreichen wir Southern Cross erst in der Dunkelheit.

Am Campingplatz in Southern Cross dürfen wir noch einmal die legendäre Hilfs­bereit­schaft der Australier in Anspruch nehmen. Damit das Top des Campers hoch gedrückt werden kann, muss das Awning (ausrollbarer Sonnenschutz) mittels eines kleinen Hebels entriegelt werden, wogegen sich dieser aber mit Macht wehrt. Ein Camping-Nachbar – ehemaliger Ire mit ehemaliger Schottin verehelicht – ist zum Glück mit solchem Awning-Kram vertraut und will helfen. Mit einem Riesen­schraubenzieher als Hebel, auf seiner Leiter stehend, gelingt es mir, die Entriegelung mit einem unangenehm lauten Knacken zu bewerkstelligen. Zur Klarstellung: Alleine hätte ich mich das nicht getraut und hätte es auch aus mangelnder Erfahrung nicht geschafft. Folglich hätten wir schon die 1. Campingnacht im Auto nicht im Bett schlafen können … gerade noch an der Katastrophe vorbei geschrammt. DANKE!

Di., 24. Okt.; Kalgoorlie: Das Wichtigste hier zu tun ist ein kurzer Besuch beim Lookout zur Superpit. Da werden im Tagebau in unglaublichen Mengen mit riesigen Maschinen Gestein abgebaut, um daraus das Gold zu gewinnen. Ab 1g Au pro 1t Gestein ist das angeblich wirtschaftlich. Nach einem Rundgang im alten Zentrum der Stadt geht es gleich weiter nach Leonora und Laverton. Von hier geht die Great Central Road (GCR) über mehr als 1000km bis ins rote Zentrum, wo z.B. der Uluru auf uns wartet. Die GCR ist größtenteils rote Gravel road.

Kalgoorlie Kalgoorlie Superpit
Kalgoorlie Kalgoorlie Superpit
Kalgoorlie Kalgoorlie Superpit
Kaffeepause Leonora - Blue Tree
Laberton - Great Central Road Blue Tree Project

Leonora - Great Central Road: Laverton - Warburton - Yulara - Alice Springs

Mi., 25. 10.: Warburton, eine Aborigenes Comunity samt Roadhouse mit Campground liegt in etwa der Mitte der GCR. Hier können wir dann übernachten. Von Laverton bis Warburton sind es ca 540km. Die beiden Kanister sind mit ca 50l Diesel gefüllt, damit wir sicher die Strecke bewältigen können, sofern die Reifen duchhalten. Kurz vor Warburton wandert der Reservestoff dann auch in den Tank zur nutzbringenden Verbrennung. An der Roadhouse –Tankstelle werden Tank und Kanister wieder aufgefüllt.

Do., 26. 10.: Die 2. Hälfte der GCR ist nicht so fordernd, da es unterwegs zwei Tankmöglichkeiten gibt: Warakurna Roadhouse und Docker River. Ein kurzer Stopp bei Lasseters Cave und weiter geht die Fahrt bis Yulara. Hier übernachten wir 2 Mal bis zum 28. Oktober.

Great Central Road Great Central Road
Warburton Warburton - Galahs
Great Central Road Great Central Road - Desert Oaks
Lasseters Cave Great Central Road - Petermann Ranges
Red Center Yulara
Kata Tjuta - Walpa Gorge Kata Tjuta - Walpa Gorge
Kata Tjuta - Walpa Gorge

Red Center - Uluru - Kata Tjuta

Am Fr., 27. 10., umrunden wir den Uluru per Auto und besuchen die Kata Tjuta (Walpa Gorge und Valley of the Winds).

Kata Tjuta Kata Tjuta Uluru von NO Uluru von NW
Red Center Red Center Red Center Red Center
Uluru Uluru
Mount Connor
Uluru Uluru
Alice Springs Tourist Park am Larapinta Drive Alice Springs Tourist Park am Larapinta Drive
Alice Springs Megafauna Museum Alice Springs Megafauna Museum
Alice Springs Megafauna Museum Alice Springs Megafauna Museum

Alice Springs

Sa., 28. Okt.: Weiterfahrt nach Alice Springs. Hier übernachten wir im altbewährten Tourist Park am Larapinta Drive drei Mal. Wir müssen Wäsche waschen und mal ordentlich entspannen. Wir laborieren beide an einem grippalen Infekt seit Beginn der Fahrt in Perth. Wir haben uns wahrscheinlich im Flugzeug angesteckt, oder den Infekt schon von daheim mitgenommen. Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und leichtes Fieber sind bei knapp 40°C Tageshöchsttemperatur ausgesprochene Spaßbremsen!

So., 29. 10.: In Alice Springs ist eine Art Weihnachtsmarkt in der Todd Mall und ein entsprechendes Gedränge trotz der hohen Temperatur. Uns mutet das wenig weihnachtlich an.

Wir besuchen ein kleines aber feines Museum zum Thema „Megafauna“. Der Begriff bezieht sich auf eine Epoche ab dem späten Tertiär Australiens bis vor ein paar Jahrtausenden. Da gab es 3,5m große Kängurus und weitere Verwandte der heutigen Beuteltiere. Auch riesige Laufvögel und Riesenwarane von 8m Länge sind bereits ausgestorben. Es gilt als wahrscheinlich, dass die meisten dieser Tiere von den Menschen ausgerottet wurden.

Der Rundgang im Alice Springs Desert Park ist wegen der großen Hitze – außen, wie „innen“ – sehr mühsam, aber trotzdem interessant und schön.

Die Verlängerung auf eine 3. Übernachtung in Alice ist wegen unseres Kränkelns unbedingt angesagt!

Alice Springs Todd Mall Alice Springs Todd Mall
Alice Springs Desert Park Alice Springs Desert Park
Alice Springs Desert Park Alice Springs Desert Park
Palm Valley Palm Valley
Palm Valley Campingplatz Palm Valley
Palm Valley Palm Valley
Palm Valley Palm Valley

Palm Valley

Am Di., 31. Okt., geht es dann weiter. Ziel ist das Palm Valley. Von Hermannsburg sind es ca 25km Gravel road entlang des ältesten Flusses der Welt, Finke river, teils auch im – derzeit trockenen – Flussbett bis zum Campground. Wir übernachten und starten am Mi., 1. Nov., die krasse 4WD-Fahrt ins eigentliche Palm Valley. Das wären so ca 4km. Aber auf halbem Weg, bei der Cycades Gorge, passiert’s dann: der Camper bleibt in tiefem Flusssand stecken. Mit Schaufel und Tricksen kommen wir frei. Ein Stück weiter wird es aber dann für das Auto so gefährlich, dass wir die Weiterfahrt abbrechen.

Wir gehen ca 1km zu Fuß weiter, um die schöne Landschaft zu genießen und Fotos zu machen.

Bei der Rückfahrt aus dem Tal muss die Sandfalle nochmal bewältigt werden. Ab Hermannsburg nehmen wir die Route über den Tyler-Pass, von wo man in einer tollen Aussicht auf das Gosse Bluff zurück schauen kann. Die Luft ist sehr rauchig trüb.

 2018 gab es noch klare Sicht.

Palm Valley Palm Valley Palm Valley Palm Valley
Hermannsburg Hermannsburg Gosse Bluff vom Tyler Pass Gosse Bluff
Palm Valley Palm Valley
Palm Valley Campingplatz Palm Valley
Palm Valley Palm Valley
Palm Valley Palm Valley
Tanami Road

Tanami Road

Es geht weiter entlang der Western McDonnel Ranges bis Alice Springs. Hier wird getankt und Lebensmittel eingekauft. Dann folgt die Etappe bis Tillmouth Well, ein Roadhose im Anfangsbereich der 1000km langen Tanami Road. Überraschung: Die Tanami Road wird offensichtlich versiegelt. In ein paar Jahren wird sie wohl von einer legendären roten Gravel road in eine moderne Autobahn verkommen sein.

In der Nacht zum 2.11. in Tillmouth Well bricht ein heftiges Gewitter los. Sturmböen und Donner wecken uns. Erst am Morgen erfahren wir, dass es in der Tanami-Wüste Starkregen gab. In der lokalen Umgebung war es aber trocken geblieben. Unsere geplante Befahrung der Tanami Road ist dadurch gefährdet, wir versuchen es aber trotzdem. Die Straße ist noch weit nach Norden neu ausgebaut, bis zur aktuellen Baustelle. Dort bleiben wir im Schlamm der behelfsmäßigen Umfahrungsstraße fast stecken. Da ist kein fester Grader-Untergrund. Ich versuche auf der schon befestigten Fahrbahn bis zur alten Gravel Road zu gelangen, weil ich vermute, dass die für unser Auto befahrbar sein könnte. Doch leider – oder sollte ich sagen: zum Glück? – unterbrechen zwei Bauarbeiter das Unterfangen und schicken uns zurück. Ich bin mir der Illegalität und Frechheit unseres Versuches durchaus bewusst, aber nach ca 340km Tanami Road - fast ein Drittel der Gesamtlänge – umkehren zu müssen ist halt bitter.

Wir müssen also die Tanami umfahren. Der Weg führt über den Stuart Highway nach Norden bis Katherine, dann am Victoria Highway bis Kununurra in Western Australia und weiter am Great Northern Highway, wo ein paar km westlich von Halls Creek das Ende der Tanami Road einmündet. Der Umweg wird über 2000km betragen!

Tanami Road
Südlicher Wendekreis des Steinbocks_Tropic of Capricornus Aileron Art Aileron Art
Aileron Roadhouse Aileron Art
Dunmarra Roadhouse Dunmarra Roadhouse
  Buchanan Highwy nach Timber Creek

Aileron Roadhouse - Devils Marbles - Dunmarra Roadhouse

Do., 2. Nov.: Der erste Halt am Stuart Hwy ist das Aileron Roadhouse, wo wir übernachten. Den Zusatzkanister für 25l Diesel in rot, den ich im Tillmouth Well Roadhouse für die Sicherung der Tanami-Durchquerung gekauft hatte, überreiche ich an der Tankstelle als Geschenk, natürlich leer, was einen kleinen Nachlass bei der Campinggebühr einbringt. Aileron ist für die Kunstwerke bekannt, die hier zu bestaunen sind: z.B. geschätzt 6m hohe Aborigines-Statuen, ein männlicher Krieger, eine fast nackte Frau mit Kind und einem Riesenwaran.

Fr., 3. 11.: Vom Aileron am Stuart Hwy bis zum Dunmarra Roadhouse sind es mehr als 800km! Noch vor Tennant Creek gibt es die Eier der Regenbogenschlange zu bestaunen, die Devils Marbles.

Anlässlich der Übernachtung in Dunmarra treffen wir die Entscheidung, dass wir nicht die Abkürzung über die Gravel road des Buchanan Hwy nehmen, sondern morgen auf der Route Kathrine – Victoria Hwy bleiben.


Wallabies Devils Marbles Devils Marbles Devils Marbles
Devils Marbles Desert Rose
Devils Marbles Devils Marbles
Devils Marbles Devils Marbles
Devils Marbles Devils Marbles

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