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Von Kalbarri aus
steht wieder eine größere Transition mit Ziel Monkey Mia an. Das liegt
auf einer Halbinsel, 130 km abseits vom North West Coastal Highway. Da
müssen wir hin, weil dort angeblich weltweit die einzige Stelle ist, wo
Delfine freiwillig zum Strand kommen, um mit Menschen zu interagieren,
sprich gefüttert zu werden. Insgesamt sind's bis dahin ca. 400 km. Der
Highway ist in einem super Zustand, ich treib den Campervan mit 130 km/h
durch die Gegend. An der Straße nach Denham und Monkey Mia sind noch
zwei Sehenswürdigkeiten, Hamelin Pool und Shell Beach. |
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Hamelin Pool
ist eine flache Meeresbucht, ein Teil der Shark Bay - so heißt die
Küstenregion hier - an deren Strand eine riesige Kolonie von
Stromatholiten - lebende! - zu sehen ist. Pro m2 ca. 3
Milliarden Cyanobakterien, die durch ihre Kalkablagerungen pilzförmige
Gebilde schaffen, 20 bis 30 cm im Durchmesser und bis zu 50 cm hoch. Es
sind "lebende Fossilien". Dem Wirken von Stromatholiten vor 3,5
Milliarden Jahren haben wir den ursprünglichen Sauerstoff in der
Atmosphäre zu verdanken.
Die Shell Beach ist der
flachste Strand, den ich bis jetzt gesehen habe. Das gesamte
Strandmaterial besteht viele km hinweg ausschließlich aus kleinen
Muschelschalen. |
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Nach einem
kurzen Stopp in Denham erreichen wir Monkey Mia ca. um 5
p.m.. Der Caravan Park ist nahezu ausgebucht, wir bekommen gerade noch
einen Platz am Rande einer Zeltwiese; zum Schlafen wird's wohl reichen.
Bei dem Andrang wird die Delfin-Show entsprechend gut besucht sein. In
der Zeit von 7:30 a.m. bis 1 p.m. kommen die Delfine dreimal pro Tag zum
Strand, an eine bestimmte Stelle. Na ja, wir werden's morgen sehen. Wir
werden versuchen möglichst früh dort zu sein, vielleicht pennen da die
meisten Touristen noch. |
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Noch vor dem Frühstück
wollen wir DIE Attraktion von Monkey Mia sehen. Die
Begegnung zwischen Mensch und Delfin beginnt um 7:30 a.m.. Tatsächlich
drücken sich schon 4, dann 6 Delfine im seichten Wasser in Strandnähe
herum und Leute sind auch schon da. Dann kommt eine Lady, stellt sich
knietief ins Wasser und beginnt über Mikro-Funk-Lautsprecher zu
erklären. Sie erzählt, dass es sich immer um die selbe Delfinfamilie
handelt, die hier täglich 2- bis 3-mal zum Strand kommt. Der große Dicke
heißt Nicky. Ein schwangeres Weibchen ist auch dabei und ein Junges
namens Eden. Die Lady kennt alle mit Namen und erkennt sie an den
unterschiedlichen Finnen. Nach einer halben Stunde stehen locker 100
Menschen am Strand, die meisten sogar im Wasser. Oben am Steg sind auch
noch ein paar. Elfi steht in der Menge am Strand, ich filme vom Steg
aus. (Anmerkung: Zuhause stelle ich fest, dass ich eine Kassette 2-mal
bespielt und damit 2 Stunden Video vernichtet hatte.) Die Delfine lugen
immer wieder aus dem Wasser zu den Menschen hin, schwimmen langsam
hin-und-her., warten offenbar auf die Leckerbissen. Dann kommen 3 Leute
Delfin-Show-Personal mit Kübeln, in denen sie tote Makrelen mitbringen.
Einige der Zuschauer dürfen unter Aufsicht je einem der Delfine einen
dieser Fische ins Maul stecken. Die Delfine schmiegen sich dabei an die
Beine. Der/die FüttererIn wird von einer der Aufsichtspersonen um die
Taille gehalten, damit auch nichts Unvorhergesehenes passieren kann.
Berühren der Delfine ist wegen der Infektionsgefahr verboten. Die
Delfine knabbern eigentlich recht lustlos an den Fischen und
verschwinden dann wieder im Meer. Sie kommen offensichtlich nicht wegen
der Fütterung, muss ihnen irgendwie Spaß machen. Wenn die wüssten, was
die Menschen aus ihrer Neugier für Geschäft machen, würden sie mehr
verlangen. Aber zum Glück denken Delfine nicht so wie Menschen.
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Auf der 140 km
Rückfahrt von der Halbinsel zum Highway halten wir noch beim "Ocean
Park". Da gibt es Haie zu sehen, allerlei Rifffische, Langusten,
Kalamare und Meeresschildkröten. Seeschlangen gehören zu den giftigsten
Schlangen der Welt. Die sind aber so friedlich, dass man sie ohne Gefahr
anfassen kann. Die Haie schwimmen in einem großen Becken über das ein
Steg führt, sodass man sie von oben beobachten kann. Sie werden mit
Fleisch/Fisch an einer dünnen Schnur gefüttert. Das führt zu
spektakulären Fotos, weil die Haie dabei weit aus dem Wasser kommen.
Lustig anzusehen sind die Snappers, die sich in großer Zahl in dem
anderen Becken tummeln. Sie schauen immer wieder aus dem Wasser und
spritzen mit dem Schwanz Wasser in Richtung der Menschen. Das scheint
ein Futterbettelverhalten zu sein. Wenn der Wärter dann Futter hinein
streut geht's richtig rund.
Die weitere Reise nach Norden beträgt an
dem Tag 570 km. Unterwegs überqueren wir den Wendekreis des Steinbocks. Ein Abstecher zu den "Blowing Holes" - 50 km hin und 50
zurück - war ein Flop. Bei Ebbe tut sich da nichts. Beim diesem
"kleinen" Umweg achte ich zudem nicht auf den Treibstoffvorrat. Wir
erreichen gerade noch mit der Reserve das Roadhouse Minilya, tanken und
übernachten am Campingplatz. |
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Heute ist Elfi's Geburtstag.
Minilya. Außer uns sind
noch 2 Camper da. Ein älteres Paar hat einen riesigen Reisebus als
Campmobil mit Anhänger. Auf dem steht ein Chrysler Jeep mit einem Boot
am Dach. Die anderen haben einen Joe (junges Känguru) mit dabei. Der
hüpft frei herum, frisst Gras und kehrt dann wieder brav zurück.
Übernachtet hat er in einem Sack, der als Beutelersatz herhalten muss.
Wir Fahren weiter nach Coral Beach
und beschließen hier den Tag und die Nacht zu verbringen. Der Ort liegt
an einer herrlichen Bucht, das Ningaloo Reef beginnt schon
wenige Meter vom Sandstrand entfernt. Das ist ein bedeutender
Unterschied zum Great Barrier Reef, wo man erst lange Bootsfahrten
unternehmen muss, um es zu erreichen. Abgesehen von der mittäglichen
Kaffeejause hängen wir den ganzen Tag am Strand rum. Die
Sonne steht im Zenit. Es ist ziemlich windig, was die Sonne halbwegs
erträglich macht. Ein leichter Sonnenbrand ist allerdings unausbleiblich.
Ich leih mir Flossen, Maske und Schnorchel und schwimme 2 mal hinaus, um
mir das Riff von oben anzusehen. Ich kann verschiedene Korallenarten
unterscheiden, wovon ich nur die Hirschhornkorallen benennen kann. Eine
Unzahl von Fischen huschen unter mir vorbei, die größeren sind bunte
Snappers. Auch eine Riesenkammmuschel entdecke ich. Die Snappers sind
auch im 1 m tiefen Wasser in Strandnähe unterwegs und zupfen an den
Beinhaaren. Die Red Snappers treffen wir nochmals am Abend als "Fish of the
Day" im Restaurant, lecker zubereitet. Als Abschluss von Elfi's
Geburtstag trinken wir Sekt im Caravan vor dem Schlafengehen. |
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Der Tag beginnt wie gewohnt mit Frühstück:
getoastetes Brot, Streichkäse, Butter, Schinken, weiche Eier, Paradeiser und
Paprika, Marmelade, Tee und Kaffe. Danach werden die Postkarten geschrieben.
Das braucht Zeit, es sind 29 Stück. Da es Sonntag ist, bekomme ich keine
Briefmarken, also muss das Absenden noch einen weiteren Tag warten. Dann
setzen wir die Fahrt fort. Den Cape Range National Park lassen wir aus. Das
wären 200 km extra auf Gravel Road, was mit dem Campervan nicht so toll
wäre. Bis 5:30 p.m. legen wir 650 km in Richtung Norden am Highway zurück.
Die Pilbara Region macht sich durch deutlich höhere Temperatur
bemerkbar. Der Typ an der Tankstelle beim letzten Roadhouse meinte, es hätte
42°. Wir erreichen als Tagesziel Karratha und kehren im
Caravan Park ein. Der gefällt uns zwar nicht, ist aber der einzige da. Es
ist alles zuasphaltiert und -betoniert, mit Gartenpflege haben die da kein
Problem. Übrigens, laut dem 42°-Tankwart ist der Karijini National Park
wegen eines Buschfeuers geschlossen. Ich werde morgen bei der Parkverwaltung
fragen, wie's damit steht. Wäre echt schlimm, wenn das wahr ist. Die Pilbara
ist zwar generell landschaftlich sehr schön, doch das geplante Ziel hier
oben war aber der Karijini National Park.
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Die Nacht war ein Horror,
heiß und Gelsen im Bus. Erst spät gegen Morgen war Schlafen möglich,
nachdem 6 - oder waren es 8 - Gelsen erlegt waren. Es juckt am ganzen
Körper. Es wäre leicht die gelsenstichfreien Stellen aufzuzählen. Beim
Check-out frage ich noch mal nach dem Karijini National Park. Er ist noch
immer geschlossen. Im Stadtzentrum von Karratha geben wir die Post auf
und kaufen wieder Lebensmittel ein. Ich frage nochmals nach dem Karijini
NP, erst bei der Polizei - die wissen überhaupt nichts - dann im Rotary
Tourist Center. Facit: "Karijini ins closed!".
Wir fahren nach Süden in Richtung Millstream
National Park. Leider wäre es uns nicht möglich die Strecke bis zum
Karijini NP durchzufahren. Das sind über 400 km. Der Camper schafft nur
maximal 350 km, also müsste ich einen Kanister Benzin mitnehmen. Wir
haben uns aber ohnehin schon damit abgefunden, diesen tollen
Nationalpark nicht zu sehen.
Der Millstream National Park
erweist sich als einer der schönsten von allen, die wir bislang gesehen
hatten. Die Farben der Landschaft sind typisch für die Pilbara Region,
braun-rotes Gestein und grünlich-gelbe Büschel von Spinifex-Gras
überall. Beim Python Pool können wir schwimmen. Das Wasser hat sicher
30°, ist aber trotzdem erfrischend, denn die Luft hat geschätzte 40°. Wir
übernachten auf einem Busch-Campingplatz in der Nähe von Millstream an
einem der großen Teiche, die der Fortescue River bildet. Das Ufer ist
sehr steil, 3 bis 4 m hoch. An einer Stelle ist eine Stahlleiter
angebracht, das hilft. Beim ersten Badegang klettere ich allerdings an
den Wurzeln eines mächtigen Fluss-Eukalyptus hinunter. Bei der Leiter
entdeckt Elfi den Kopf eines Pythons aus dem Ried lugen. Er beobachtet
das Treiben der Menschen, ob neugierig oder ängstlich kann ich nicht
beurteilen. Ich nehme allen meinen Mut zusammen - weiß doch, dass so
kleine Pythons harmlos sind - und fasse ihn in der Mitte des Leibes und
ziehe ihn aus dem Dickicht. Das Tier erweist sich als ein vielleicht 3 m
langer Muskelstrang. Der Python macht aber nur Fluchtbewegungen und
zeigt keinerlei Aggressivität. Ich spiele eine Weile mit ihm herum, die
Leute laufen inzwischen oben zusammen, um zu fotografieren. Ich bin
peinlicherweise plötzlich in der Rolle des Schlangenbändigers. Wir
schwimmen noch ein paar Runden, dann beginnt der entspannende Teil des
Tages, der Abend bricht an. Ein paar Fotos noch, Elfi bereitet
Lammkoteletts zu. Der Merlot passt bestens dazu. |
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2006] |
Wir hatten uns von den Zehen bis zur
Nasenspitze mit Antiinsektenspray eingesprüht, so war die Nacht halbwegs
erträglich. Mir macht die Hitze beim Einschlafen zu schaffen. Nach dem
Frühstück schwimmen wir noch mal und fahren dann los. Am Python Pool gibt's
Kaffee und Kuchen und wieder ein erfrischendes Bad. Auf 100 km Gravel Road
verlassen wir schließlich den Millstream NP auf der selben Route, die wir
gekommen waren. Hier oben in der Pilabara Region gibt's wenige Tankstellen,
die Distanzen sind enorm. Deshalb muss ich noch mal nach Roubourgh einen
kleinen Umweg zurück zum Tanken, bevor wir die Reise fortsetzen können.
Port Hedland steuern wir auch nur wegen des Benzinbedarfs an. Die Stadt
ist potthässlich. Hier wird Eisenerz und Salz in ungeheuren Mengen auf
Hochseeschiffe verfrachtet, sonst gibt's nichts Sehenswertes. Alles hier,
Häuser, Bäume, die gesamte Landschaft sieht verrostet aus, weil eine feine
rotbraune Erzstaubschicht darüber liegt. Unser nächstes Fernziel, Perth,
liegt ca. 1700 km südlich. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit ist noch 260
km entfernt. Es wird spät, wir sind schon im Dunkeln unterwegs. Das ist
wegen der streunenden Rinder sehr gefährlich. Ich fahre mit 60 km/h in der
Mitte der Straße. Wir fahren an der Ostseite des Karijini NP entlang. Wir
sehen Buschfeuer am Horizont leuchten, später brennt es direkt neben dem
Highway. Glücklicherweise ist die Windrichtung von der Straße weg gerichtet,
sonst müssten wir wegen des Rauches umkehren. Wir erreichen das Auski
Roadhouse kurz nach 9 p.m. und stellen uns in den Caravan Park. Nach den 45°
- laut Tankwart - ist es immer noch sehr heiß. Spagetti mit Meeresfrüchten
und Bier, ab ins Bett.
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In der Nacht musste ich noch 2 - offenbar
mitgereiste - Gelsen killen, nachdem sie mich an den unerreichbaren
Rückenstellen gestochen hatten. Der Tag ist ausschließlich dem Transit
gewidmet, wir legen 680 km zurück. Darin eingerechnet 30 km hin und 30
zurück einer Stichfahrt in den Karijini National Park, wo wir uns
vergewissern, dass die Gorges tatsächlich noch immer geschlossen sind. Die
Fahrt am Great Northern Highway geht vom Auski Roadhouse über Kamerina -
auch nur ein Roadhouse - nach Meekatherra. Das ist ein kleines
verschlafenes Nest im Nirgendwo. Es leben viele Aborigines hier. Es gibt
aber doch einen Supermarkt und einen Caravan Park, mehr brauchen wir nicht.
Sonstige Attraktionen hier: Hamburger mit griechischem Salat, Wein dazu.
Toller Sonnenuntergang,
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125 km südlich von
Meekatherra am Great Northern Highway kommen wir durch Cue. Das
ist ein
kleines, aber feines Städtchen, das den Glanz der längst vergangenen
Goldgräberzeit bis heute bewahrt hat. Wir dokumentieren alles
ausführlich, vom Polizeigebäude bis zum Friedhof. Wir finden diese Perle
in der sonst eher eintönigen Gegend ausgesprochen nett.
Wir legen an diesem Tag wieder eine größere
Strecke zurück, von Meekatherra bis Merredin, insgesamt 827 km.
Die Kaffeejause unterwegs, ca. 1 p.m., ist
diesmal ein Desaster. Wir halten an einer Stelle, wo man den Highway
verlassen und ein Stück in einen schattigen Eukalyptus-Hain fahren kann.
Kurz gesagt, die Fliegen sind schuld. Sie sind schuld daran, dass wir
den halben Kaffee weg schütten und den Platz fluchtartig verlassen.
Diese kleinen Wüstenfliegen sind ja im Outback überall gegenwärtig, aber
das ist zuviel. Auf Elfi's Rücken waren gleichzeitig hunderte, wenn
nicht tausende Fliegen. Es sieht so aus, als ob sie einen schwarzen Pelz
hätte. Wenn ich mit dem Hut fächle, steigt eine schwarze Wolke von ihr
auf. An mir sieht's genau so aus. Es hat dann noch lange gedauert, bis
wir die Fliegen alle aus dem Camper 'raus hatten.
Bei Pithara verlassen wir den Great
Northern Highway und fahren die kürzeste Route in die Richtung zum Wave
Rock. Unterwegs werden Fish /n Chips gefuttert. Wir erreichen
Merredin kurz nach Einbruch der Dunkelheit um ca. 7:30 p.m.. Es ist
stark windig, die Temperatur ist angenehm, nicht mehr so extrem heiß. Im
Caravan Park erfahre ich, dass es untertags 41° hatte. Die Chefin pflegt
zwei
süße Känguru-Junge, deren Mutter überfahren wurde. Wir füllen die
Waschmaschine, trinken noch ein Glas Wein und genießen dann eine hitze-
und gelsenfreie Nacht.
Werbeeinblendung:
Österreichische Traktoren sind hier sehr gefragt.
Anmerkung: Wir haben beschlossen,
gegenüber der ursprünglichen Planung, die Route zu ändern. Durch den
Wegfall des Karijini National Parks haben wir noch Zeit für andere
Unternehmungen. Wir wollen nach dem Wave Rock, der ist noch ca. 200 km
entfernt, bis Albany an die Südküste fahren, dort die Riesen-Eukalypten
sehen und dann am Weg zurück nach Perth noch an einem Strand entspannen.
Wir haben noch 6 Tage bis inklusive 28.11., am 29. abends fliegen wir
dann nach Canberra. |
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Die erste Etappe an diesem
Tag führt uns über 220 km zum Wave Rock bei Hyden. Unterwegs kommen wir
durch Brucerock, wo eine Galerie von Skulpturen aus Schrott zu bewundern
ist. Man hat dies mit viel Arbeit und Liebe geschaffen, weil - so ist's
auf einer Tafel zu lesen - der Ort sonst nichts zu bieten hat. |
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Der Wave Rock ist ein
seltsames Naturmonument. Er ist eine Sandsteinklippe, 15 m hoch und über
100 m lang, dessen Form täuschend ähnlich einer riesigen brechenden
Welle ist. Pflichtfotos sind hier in Surf-Stellung zu schießen. Elfi
legt sich für eine Aufnahme (siehe links unten) auf den aufgeheizten
Stein. Es ist mir rätselhaft, wie sie das aushalten kann.
Außer dem Wave Rock gibt es hier nichts
Sehenswertes. Also fahren wir weiter durch die schöne Kulturlandschaft
des südlichen West Australia, die durch weite Getreidefelder (Hafer und
Gerste) und unzählige Salzseen geprägt ist. Charakteristisch sind auch
die einzeln stehenden hohen Eukalypten, die mich an große Pinsel
erinnern. Sie säumen auch häufig die Straßen in langen Alleen. |
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Nach weiteren 540 km
erreichen wir den Stirling Range National Park, ca. 90 km nördlich
von Albany. Die Vielfalt der Pflanzen ist bemerkenswert, Überall sind
Blüten in den schönsten Farben zu bewundern. Wir übernachten am
Campingplatz "Trio Park" im Nationalpark. Der liegt ganz abgelegen, wir
sind die einzigen Gäste hier. In dieser Region im bergigen Süden ist es
empfindlich kalt und sehr windig. Nach einer Flasche Shiraz schläft
sich's in den wärmenden Schlafsäcken aber ganz ausgezeichnet. |
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Beim Verlassen des Trio
Parks erwische ich die falsche Straße; eine Erinnerungslücke vom
Vorabend war schuld daran; ich war wohl etwas verträumt unterwegs oder
auch müde gewesen. Jedenfalls hat das einen Umweg von 100 km zur Folge.
Bei der Fahrt durch die Stirling Ranges gibt es viele verschiedene
Blumen und blühende Bäumen zu sehen. Der Busch duftet nach Eukalyptus. |
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Wir erreichen um ca. 1 p.m.
Albany an der Sudküste. Es sieht sehr europäisch aus. Man kann
hier sicher gut wohnen und leben. An den Berghängen sieht man
Siedlungen. Die Häuser mit Blick über den Ozean sind von blühenden
Gärten umgeben. Wir spazieren am Strand beim Emu Point und fahren dann
die 6 km lange 'Scenic Tourist Route', besichtigen die
Brigg Amity, ein
Nachbau eines alten Segelschiffes (1826 bei der Besiedelung Albany's
beteiligt). Wir verlassen Albany recht bald, wir wollen ja zu den
Riesen-Eukalypten.Unterwegs nach Nornalup
machen wir einen kurzen Abstecher in den William Bay National Park.
Eine seltsame Felsgruppe in der Bucht sieht wie die Rücken von Elefanten
aus (Elephants Rocks). Um ca. 7 p.m. - 450 km seit Albany - kehren wir im
Caravan Park im Nornalup National Park ein. Es ist immer noch
kalt und windig. Elfi zeigt schon leichte Depressionen wegen des
Wetters. Sie hat sich für die letzten Tage Entspannung und Sonnenbraten
an einem Strand vorgestellt. Nach der geplanten Besichtigung des 'Valley
of the Giants' werden wir wieder nach Norden in Richtung Perth fahren;
da war's ja noch heiß und vielleicht klappt's ja doch noch mit dem
Sonnenbaden. |
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2006] |
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Bevor wir nach Norden weiter
ziehen, steht endlich das Valley of the Giants am Programm. Die
riesigen Karrii-Bäume, eine Eukalyptus-Art, sind sehr beeindruckend, 60
m hoch und bis zu 16 m Stammumfang. Ich habe gelesen, dass sie sogar 120
m hoch werden können und 400 Jahre alt. Allerdings lassen Blitze und
Waldbrände diese Spitzenwerte i.A. nicht zu. Jedenfalls fühlt man sich
in diesem Wald zwergenhaft. Ganz toll ist der 'Tree Walk', der auf einem
Stahlgang in 40 m Höhe durch den Wald führt. Die imposante Konstruktion
schwankt leicht beim Gehen, man könnte Seekrank werden da oben.
Wir fahren weiter am South Western Highway,
durch den dichten Karri-Wald des Shannon National Parks, bis nach
Bunburg, sind ja bloß 260 km. Elfi ist schon total genervt von den
langen Fahrten und auch von den niedrigen Temperaturen da im Süden von
WA. In Bunburg ist es schon deutlich wärmer. Elfi legt sich 1,5 Stunden
in die Sonne und den Küstenwind am Strand; ich höre Musik.
Weiter geht's auf der 1er nach Norden, um
den letzten Entspannungs-Campingplatz zu finden. |
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Der Campingplatz im
Yalgorup National Park ist leider gesperrt - leider, denn die Beach
ist hier recht schön. Wir finden einen guten Caravan Park an einem der
Seen, die nahe der Küste des Indischen Ozeans liegen. Die Küste ist
maximal 10 km entfernt.Bei der
Abendprozedur - Betten richten, etc. - entdeckt Elfi eine große schwarze
Spinne im Campervan. Sie sitzt oben an der Decke in der runden Nische des
Belüftungsstutzens. Ich entferne sie mit der bewährten schonenden
Methode: Glas drüber - Papier darunter - draußen weg schleudern. Danach
meine ich, es könnte, von der Größe und dem Aussehen her, die
gefährliche Trichternetzspinne sein. Ich schau im schlauen Buch nach, ja
passt. Aber die sollte es hier gar nicht geben, der Lebensraum dieser
Spinne ist auf die Gegend Sydney beschränkt. Falls es eine solche ist,
hatten wir großes Glück. Sie saß über unseren Köpfen, wenn wir kochten,
oder sonst was im Auto hantierten. Nicht auszudenken beim Schlafen ...
(Anmerkung: eine spätere genaue
Überprüfung ergab, dass es tatsächlich die Sydney Funnelweb Spider ist,
deren Biss tödlich giftig ist. Die männlichen Exemplare werden häufig -
so lese ich - mit Schiffen oder Autos verschleppt.) |
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2006] |
Die Nacht war angenehm, die richtige
Schlaftemperatur, gelsen- und spinnenfrei. Wir hängen noch bis Mittag am See
herum und fahren dann weitere 60 km Richtung Perth nach Rockingham; klingt
laut Reiseführer viel versprechend, ist aber nicht so toll. Wir finden keinen
Platz, der uns so richtig zusagt. Schon etwas genervt beschließen wir wieder
nach Süden ein Stück zurück zu fahren und an irgendeinem Strand außerhalb
der Städte zu bleiben. Mandora Bay heißt die Kleinstadt, die wir auf
Gutglück ansteuern. Hier ist tatsächlich ein km-langer menschenleerer
Strand. Elfi legt sich im Sand in die Sonne, ich sitze in der Viewing Area -
'Pat and Les Smith Viewing Area' - über der Stranddüne und schreibe im
Tagebuch. Wo wir die letzten zwei Tage in WA verbringen werden, weiß ich
noch nicht; wird sich ergeben. Nach 2 Stunden Strand fahren wir in die Stadt
Mandurah hinein. Da besorge ich Fish /n Chips. Wir kehren im Tree Top
Caravan Park ein. Ich buche gleich für 2 Nächte.
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2006] |
In der Nacht regnet es etwas, am Morgen ist
der Himmel bewölkt. Wir wollen den Strand genießen, es ist aber sehr windig
und recht kühl. Im Mandurah-Prospekt ist ein Zoo angeführt, also
nichts wie hin; ca. 15 km außerhalb der Stadt finden wir ihn - geschlossen.
Wir trinken den traditionellen 1-Uhr-Kaffe und hängen dann am Strand rum.
Ein Delfin kommt ganz nah vorbei. Kurz vor 4 p.m. kaufe ich noch eine
Flasche Shiraz aus dem Barossa Valley. Wir kehren in den Caravan Park
zurück.
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2006] |
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Das Wetter wird nicht
besser. In der Nacht war ein Gewitter, Regen und starker Wind. Laut
Internet ist es nur hier bei Perth so kalt, ca. 22 °. Wir packen unsere
sieben Sachen, schauen noch mal kurz an die Beach und bringen dann die
letzten 70 km nach Perth hinter uns. Wir besichtige kurz die
Stadt, da gibt es für unseren Geschmack nichts Aufregendes; na ja, die
"Swan Bells" sind schon ungewöhnlich. Es ist ein architektonisch kreativ
gestalteter Turm, in dem uralte Glocken angebracht sind, die man auch
selbst läuten lassen kann. Kurz nach 2 p.m. geben wir den Campervan bei
Britz zurück und fahren mit dem Taxi zum Flughafen. Die Maschine nach
Canberra geht erst nach 11 p.m., also sind bis zum Einsteigen mehr als 8
Stunden fadisieren angesagt. |
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2006] |
Der Flug Perth-Canberra war relativ kurz, knapp
5 Stunden. Wir konnten etwas schlafen, sodass wir bei der Ankunft um 6 a.m.
nicht allzu müde waren. Wir haben jetzt wieder 10 Stunden Zeitdifferenz
gegenüber MEZ, da in NSW Sommerzeit ist. Steve und Herta warten schon auf
uns. Die Armen mussten schon sehr früh aufstehen, um uns zeitgerecht abholen
zu können. Beim Gepäcklaufband geschieht ein kleines Wunder. Die einzigen
Gepäckstücke am Band sind unsere; und das für lange Zeit. Die Leute die
ringsum auf ihr Gepäck warten, staunen nicht schlecht. Ich lade unser Zeug
auf den Trolley, den Herta inzwischen gebracht hatte, und ab geht's mit uns
während alle anderen noch weiter warten. Zuhause freunden wir uns mit den
beiden Katern an, essen von den köstlichen Kirschen im Garten, relaxen bis
zum Abend. Dinner gibt's in der Pizzeria am See. Wir essen Snappers, sind
sehr empfehlenswert. Nach langer Zeit können wir wieder in richtigen Betten
schlafen.
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2006] |
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Der Plan ist, gleich nach
dem Frühstück nach Bathurst zu Fiona und Paul zu fahren, und so
wird's auch gemacht. Es sind ca. 300 km. Steve und Herta lenken
abwechselnd den Subaru. Steve schimpft wie immer über die anderen
Verkehrsteilnehmer. Ich denke er genießt es uns zu demonstrieren, dass
er die Deutschen Schimpfwörter noch bestens drauf hat. Er erklärt uns
jedes Detail der Landschaft, ist sehr bemüht, uns zu unterhalten und zu
informieren. Unterwegs auf halbem Weg machen wir einen Stopp für Kaffe
und Kuchen. In Bathurst wird zu allererst das Mineralien- und
Fossilien-Museum besichtigt. Die haben da unglaubliche
Ausstellungsstücke, u.a. auch eine T-Rex-Skelett. Beim Hinausgehen
setzte ich meine Sonnenbrille auf und wundere mich, dass alles etwas
eigenartig aussieht. Ich nehme sie wieder ab und will sie reinigen. Erst
als ich Finger-auf-Finger spüre, realisiere ich, dass das linke Glas
fehlt und bekomm einen Lachkrampf. Ich muss es im Museum verloren haben,
als mir die Brille zu Boden gefallen war. Also noch mal 'rein; finde das
Glas auch gleich; zusammen stecken; wieder okay.
Das Haus von Fiona und Paul liegen am Rande
des bebauten Gebietes. Es ist noch alles neu, noch kein Gras im Garten.
Fiona begrüßt uns, Paul kommt erst später von der Arbeit. Fionas Eltern
kommen auch zum BBQ. Paul grillt Baramundi. Schmeckt köstlich, auch der
Wein dazu. Ich schlafe recht gut, Elfi weniger. Nachts war ein
Gewitter. Regen ist sehr willkommen hier, da Australien im fünften Jahr
einer Trockenperiode ist. |
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2006] |
Wir fahren mit 2 Autos in
Richtung Sydney af der Route durch die Blue Mountains. Fiona,
Paul, Herta und Steve wollen den Sonntag in Sydney verbringen. Unterwegs
machen wir Halt bei Katumba; klarer Blick zu den "Three Sisters". Wir
schießen ein paar Fotos. Beim zweiten Stopp gibt's in Laura Kaffe und
Kuchen, paar Sachen werden eingekauft. Am Flughafen in Sydney besorgen
wir ein paar Geschenke und verabschieden uns von Herta und Steve. Von
Fiona und Paul hatten wir uns schon in den Bergen getrennt, da sie einen
anderen Weg in Sydney hatten. Die Maschine nach Frankfurt über Singapur
geht mit 1 Stunde Verspätung ab. |
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