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Auf dieser Seite möcht ich eine weitere
Geschichte von einem schrecklichen Igelschicksal erzählen, die glücklicherweise
auch ein gutes Ende nahm. Im Sommer 2001, mitten ab Tag, kam Elfi in unserer
Grundstückszufahrt ein Igel entgegen. Sie nahm in auf und stellte entsetzt fest,
dass er schwer verwundet war. Eine genauere Untersuchung ergab, dass er offenbar
von einem Hund in den Kopf gebissen wurde. Ein Reißzahn hatte den Unterkiefer
durchstoßen und war bis in die Nasenhöhle gedrungen. Die Wunde war stark
verkrustet und aus seiner Nase kamen schnaufende Geräusche, weswegen wir ihm
später den Namen "Snoopy" gaben.
Snoopy musste viele Tage lang mit
flüssiger Nahrung (WALTHAM Concentration InstantTM) gegen seinen
Willen gefüttert werden, da er selber nichts aufnehmen konnte und auch nicht
wollte. Das Konzentrat
wurde ihm - am Rücken liegend - mit einer Injektionsspritze (ohne Nadel!)
eingeflößt. Da sich sein Zustand nicht besserte, wurde er an der
Veterinärmedizinischen Universität in Wien untersucht (siehe Röntgen-Bilder
unten) und sein Unterkiefer chirurgisch versorgt. Die beiden Unterkieferhälften
waren durch den Biss getrennt worden und er verlor zwei Backenzähne. Die
Entzündung der Nasenhöhle wurde mit einem Antibiotikum (Augmentin) gegen den
Erreger (Proteus Mirabilis) behandelt. Drei Wochen nach der Operation geschah
das Wunder, Snoopy begann wieder ganz vorsichtig dünne Breinahrung selbständig
aufzulecken. Dies ist am Bild links zu sehen. In der ersten Phase hatten wir
völlig auf das Fotografieren vergessen.
Gößere Hunde sind eine ernsthafte
Bedrohung für Igel. Im Eifer ihres Jagdtriebes beißen sie zu, auch wenn ihnen
durch die Stacheln selbst Schmerzen entstehen. |
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Dies sind zwei Röngenbilder von Snoopy's
Kopf. Im rechten Bild kann man oben erkennen, wie die beiden Unterkiefer
auseinander klafften. In der Operation wurden die Unterkiefer mit einem
Kunststoff-Faden wieder aneinander gebunden (Cerglage).
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Snoopy wurde drei Wochen lang per
Löffel mit breiiger Nahrung gefüttert.
Diese stellten wir aus einer Mischung von
Katzenfutter und WALTHAM Concentration InstantTM her.
Erst als seine Unterkiefer zu heilen
begannen, konnte er wieder selber fressen.
Eine weitere Voraussetzung war die
völlige Ausheilung seiner Nasenhöhlenentzündung. Als Folge der verstopften
Nasengänge konnte er nicht riechen, was für das Erkennen der Nahrung aber
unerlässlich ist.
Erst danach kehrte der natürliche Appetit zurück.
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Dies ist ein echter Schnappschuss. Snoopy's
Fresslust war so groß, dass er sich nicht extra Zeit zum Urinieren nahm. Das
musste wohl gleichzeitig auch möglich sein.
Die gespreizte Haltung der hinteren Extremitäten während der Urin- oder
Fäkalienabgabe ist typisch für Igel. Obwohl sie nicht gerade reinliche Tiere
sind, hier vermeiden sie sich zu beschmutzen. |
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Diese Bilder zeigen Snoopy etwa sechs
Wochen nach seiner Verletzung.
Hier sieht er wieder gesund und rund
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Unteres Bild: Während dess Fressens
bekommt er seine Augmentin-Injektion,
er merkt es gar nicht.
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Die ersten Ausflüge ins Freie - eine
Vorbereitung auf die baldige Freisetzung. Im obersten Bild erkennt man eine
kahle Stelle im Stachelkleid, vermutlich eine Folge der hohen Dosis
Antibiotikum. Haare und Stachel sind aber sehr schnell nachgewachsen. Im
untersten Bild wendet Elfi wieder den Injektions-Trick an. Nachbars Kater Pauli
zeigt sich interessiert - wohl mehr am Futter, als an Snoopy's Schicksal.
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Um
Snoopy's Einstieg in sein zweites Leben in Freiheit zu erleichtern, baute ich
ihm eine eigene Hütte, deren Eingang noch zusätzlich mit Holzscheiten geschützt
wurde. Er bewohnte sie aber nur einige Tage und entfernte sich dann aus unserem
Garten. Der hohle Korkeichen-Ast wurde nicht als Nest angenommen. Ich vermute
desshalb, weil er während des Tages durch die Sonne zu sehr aufgeheizt wurde.
Vielleicht ist Snoopy wieder zurück in sein ursprüngliches Revier gewandert.
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